befand sich in Mitte (Spandauer Vorstadt),
Rosenthaler Straße 28.
Den viergeschossigen Mauerpfeilerbau errichtete 1903 Alfred Messel. 1905/06 folgte ein zweigeschossiger Erweiterungsbau zur Sophienstraße 15. Das Haus ist der letzte erhaltene Kaufhausbau von Messel für den Wertheim-Konzern in Berlin. Im II. Weltkrieg teilweise zerstört, wurde es 1952 wieder aufgebaut. Die der beginnenden Moderne und dem Jugendstil zuzurechnenden Fassaden sind mit Kalkstein, Sandstein und Granit verkleidet. Die Hauptfront war mit überdachten Schaufenstern ausgestattet. Das 1875 in Stralsund von Abraham Wertheim (18191891) gegründete Unternehmen nahm nach dem 1883 erfolgten Eintritt seiner Söhne einen raschen Aufschwung. Sie öffneten am 1. 10. 1885 in der Rosenthaler Straße 27 ihr erstes Geschäft, sieben Jahre später in der Leipziger Straße 111 ihr erstes Warenhaus in Berlin. 1896 begannen sie mit dem Bau des später größten Berliner Warenhauses am Leipziger Platz. Im Zuge der Arisierung übergaben 1933/34 die jüdischen Angehörigen der Familie Wertheim ihre Geschäftsanteile an Arier. Nachdem am 1. 1. 1937 Georg Wertheim aus dem Unternehmen austrat, wurde die Firma als deutsch erklärt und im Oktober 1938 in AWAG (Allgemeine Warenhandels-Gesellschaft) umbenannt. Dennoch blieb die Bezeichnung Wertheim weiter in Gebrauch. 1949 wurde Wertheim in der DDR enteignet. In der BRD kaufte um 1950 der Hertie-Konzern die Mehrheit, 1984 den Rest der Wertheim-Aktien. Das bis etwa 1945 als Warenhaus genutzte Gebäude beherbergte bis 1990 die DEWAG Werbung. Heute befinden sich hier der Verlag Neues Leben, Läden, Gewerberäume und Büros. Das Haus steht unter Denkmalschutz.