Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Mitte (Spandauer Vorstadt),
Oranienburger Straße 28 (ehemals 28/29).

Dia-Serie Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Das Haus wurde 1908/09 errichtet. Es handelt sich um einen Sandstein-Klinker-Bau im Stil des Eklektizismus. Hier zog 1910 die Hauptbibliothek der Jüdischen Gemeinde ein, die am 3. 2. 1902 in der Oranienburger Straße 60/63 eröffnet worden war. Ab 1897 gab es bereits die 1895 in der Burgstraße 16 gegründete Bibliothek des Vereins Jüdische Lesehalle und Bibliothek im Seitenflügel und ab 1903 im Vorderhaus Oranienburger Straße 28. Die Hauptbibliothek verfügte 1933 über 64 000 Bände und 600 Handschriften. Sie mußte nach dem Novemberpogrom 1938 aufgelöst werden. Seit 1977 steht hier wieder eine Bibliothek der Jüdischen Gemeinde dem Leser zur Verfügung. Darüber hinaus befanden sich in dem V. zeitweilig u. a. das Büro des Gemeindevorsitzenden, Redaktion des Gemeindeblatts, Trauungsbüro, Kunstsammlung, Hauptverwaltung der Jüdischen Gemeinde, Freie Jüdische Volkshochschule, Büro des Preußischen Landesverbandes und Gesamtarchiv der Juden in Deutschland. Nach 1945 begann in diesem Haus der Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz  Kontext: Galinski, Heinz Galinski (1912–1992) wurde im April 1949 in sein Amt als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde berufen und wirkte bis 1953 an diesem Ort. Heute sind die Verwaltung, die Jüdische Volkshochschule und soziale Dienste in dem Gebäude tätig, im Erdgeschoß befindet sich das Restaurant „Oren“.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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