Galinski, Heinz

* 28.11.1912 Marienburg/Westpreußen,
† 19.07.1992 Berlin,
Kaufmann.

G., der 1945 zu Neubegründern der Jüdischen Gemeinde zu Berlin zählte, wurde nach kaufmännischer Lehre und Tätigkeit 1938 zur Arbeit in der Firma Siemens und Schuckert in Berlin zwangsverpflichtet. Am 28. 2. 1943 verhaftet und nach Auschwitz deportiert, überlebte er 1945 den Todesmarsch nach Bergen-Belsen und wurde dort am 15. 4. befreit. G. wurde 1947 stellvertretender Leiter der Abteilung „Nürnberger Gesetze“ im Hauptausschuß „Opfer des Faschismus“ beim Magistrat von Groß-Berlin und bis zum 25. 11. 1948 stellvertretender Vorsitzender der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) Groß-Berlin. Ab 1. 4. 1949 war G. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, mit dem Dienstsitz Oranienburger Straße 28. Er begab sich 1953 mit einem Großteil seiner Mitarbeiter in den Westteil der Stadt, wo er bis zum 19. 7. 1992 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, mit Sitz in der Joachimstaler Straße 13, war. 1988 wurde G. Vorsitzender des von ihm mitbegründeten Direktoriums des Zentralrates der Juden in Deutschland. Am 26. 11. 1987 wurde er  Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürger Berlins und außerdem mit der Ernst-Reuter-Plakette geehrt. G. ist beigesetzt auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (Charlottenburg). Am 15. 9. 1995 erfolgte die Eröffnung der Heinz-Galinski-Schule (Charlottenburg). Die Heinz-Galinski-Straße trägt seit 1998 seinen Namen. Am elterlichen Wohnhaus in der Schönhauser Allee 31 (Prenzlauer Berg) erinnert eine Gedenktafel an G.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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