Universitätsbibliothek

Mitte (Dorotheenstadt),
Dorotheenstraße 27.

Seit der Gründung der Universität 1810 wuchsen die in den jeweiligen Fakultäten und Seminaren angelegten Bestände an Büchern und Schriften aller Wissenschaften. Eine Universitätsbibliothek wurde 1831 gegründet, sie erhielt 1874 ein eigenes Gebäude in der Dorotheenstraße 28. Im neuen Bibliothekskomplex mit der Preußischen  Kontext: Staatsbibliothek Staatsbibliothek und  Kontext: Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften im Lindenflügel erhielt die U. im Jahre 1922 die Räumlichkeiten im nördlichen Teil, Dorotheenstraße 27. Die älteste Universitätsbibliothek der Stadt mit ihrem historisch gewachsenen und vom Kriege weitgehend verschonten Bestand gliedert sich heute in die Zentrale U., die Zentrale Lehrbuchsammlung, 22 Zweigbibliotheken mit Teilbibliotheken an den Standorten der Institute sowie das Archiv der Humboldt–Universität zu Berlin. Der Bestand beläuft sich auf weit über 5 Millionen Bände, darunter wertvolle Originalquellen und Spezialsammlungen wie die deutschsprachigen Hochschulschriften.

Universitätsbibliothek, ehem.

Mitte (Dorotheenstadt), Dorotheenstraße 28. Nach einem Entwurf des Architekten Paul Emmanuel  Kontext: Spieker, Paul Emmanuel Spieker entstand der Backsteinbau von 1871 bis 1874 unter Leitung von Karl Albert Fritz Zastrau (1837–1899). Der dreigeschossige, dreiflügelige Funktionalbau, mit seiner Galerie einen Innenhof einschließend, zeigt nur im dritten Geschoß reicheren Schmuck durch ein Gesimsband und die rundbogige Fenstergalerie mit Säulen. Während das keramische Konsolgesims verloren ist, stehen die alte gußeiserne Treppe mit filigranem Geländer im Innern und die Fassade stellvertretend für typische Behördenbauten der Gründerzeit. Der Zweckbau für die 1831 begründete Universitätsbibliothek, die ihre Bestände anfangs in den Fakultäten, Instituten und Seminaren dezentral geführt hatte, bewahrte den historisch gewachsenen Buchbestand und Originalquellen aus allen Geisteswissenschaften bis zum Umzug 1922 in Räume im neuen Bibliotheksbau, Dorotheenstra-ße 27. Seit 1990 wird das Gebäude, das zwischenzeitlich u. a. das Amt für industrielle Formgestaltung beherbergt hatte, vom Kunstgeschichtlichen Institut der Humboldt-Universität und deren Zweigbibliotheken sowie der Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek genutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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