Schroeder, Louise Dorothea Sophie

* 02.04.1887 Altona,
† 04.06.1957 Berlin,
Politikerin.

S. war in Hamburg aufgewachsen und hatte sich bis 1933 als sozialdemokratische Politikerin und Reichstagsabgeordnete für die Belange der Sozialpolitik, insbesondere der Frauen und Kinder, engagiert. 1933 mußte sie alle ihre Ämter niederlegen, sich zweimal täglich auf dem Polizeirevier melden und war lange arbeitslos. S. kam mit Hilfe politischer Freunde 1939 nach Berlin. Sie arbeitete bei der Berliner Baufirma Tesch. Nach 1945 engagierte sie sich wieder in der SPD. Die Berliner Sozialdemokraten wählten sie nach der Neukonstituierung im April 1946 in ihren Landesvorstand. 1946 folgte ihre Wahl in die Berliner Stadtverordnetenversammlung. Im Dezember 1946 wurde sie die erste Bürgermeisterin Berlins und 3. Stellvertreter des Oberbürgermeisters. 1947/48 amtierte sie als Oberbürgermeister von Berlin, weil die sowjetischen Militärbehörden den Amtsantritt Ernst Reuters (1889–1953) nicht akzeptierten. Von 1949 bis 1951 war sie stellvertretende Oberbürgermeisterin unter Ernst Reuter. Von 1949 bis zu ihrem Tode gehörte sie der Berliner Vertretung im Deutschen Bundestag an. Anläßlich ihres 70. Geburtstages wurde sie  Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürger von Berlin. Ihre Beisetzung erfolgte mit einem Staatsbegräbnis in Hamburg-Bahrenfeld auf dem Friedhof Ottensen. Gedenktafeln auf dem 1958 benannten Louise-Schroeder-Platz im Wedding und in der Boelkestraße in Tempelhof erinnern an S.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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