Paul-Gerhardt-Stift

Wedding,
Müllerstraße 56/58.

Dia-Serie Paul-Gerhardt-Stift 1887 wurde das Grundstück Müllerstraße 56 Eigentum des Kuratoriums. Die Baufirma Schwarzkopff und Theising errichtete 1888 das Diakonissen-Mutterhaus mit rückwärtiger Kapelle in geschlossener Bebauung. Im hofseitigen Gelände, später parkartig gestaltet, folgte das mit dem Hauptgebäude verbundene Krankenhaus. 1897/98, nach Erwerb des Nachbargrundstücks wurde das Ensemble durch mehrere kleine Bauten erweitert. Die Mauerwerkbauten sind überwiegend mit roten Ziegeln verblendet. Sandsteinschmuck trägt nur das Frontgebäude. Vorläufer des Stifts war der Verein für Privatkranken- und Gemeindepflege. Das Vereinsmitglied Pfarrer August Disselhoff (1829–1903) rief 1876 die nach Paul  Kontext: Gerhardt, Paul Gerhardt benannte Stiftung und ein zugehöriges Schwesternkonvikt ins Leben. Das kaiserliche Patronat über das Stift förderte seine Entwicklung sichtlich. 1908 wurde die staatlich anerkannte Pflegeschule, 1923 die Haushaltungsschule eröffnet, 1928 das Feierabendhaus für ältere Diakonissen fertiggestellt. Heute gehört nur noch eine geringe Anzahl Diakonissen zum Haus, die 136 Schwesternstationen in und um Berlin wurden aufgegeben. Seit etwa zwei Jahren bilden das P. mit dem  Kontext: Krankenhaus Moabit Krankenhaus Moabit und dem Land Berlin eine GmbH. Im September 1989 schloß das Krankenhaus in der Müllerstraße, die letzte Station wurde vom Krankenhaus Moabit übernommen. Bereits seit 1988 befindet sich in den Gebäuden ein Aussiedlerheim, zudem seit 1990 ein Gesundheitszentrum. Eine Jugendbegegnungsstätte ist im Aufbau. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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