Das Bad wurde auch Friedrichs-Gesundbrunnen, später Louisenbrunnen genannt. 1701 wurde hier eine Mineralquelle entdeckt. Heinrich Behm ließ die Quelle ausbauen und nannte sie 1758, Friedrichs-Gesundbrunnen. Seine Erben veräußerten die Erbpacht, und 1797 gelangte das Terrain in den Besitz der Stadt Berlin. Zu Ehren von Königin Luise, die auch das Bad besucht haben soll, soll die Anstalt bereits am 21. 8. 1798 den Namen Luisenbad erhalten haben, doch ist erst für 1809 die Namensvergabe bestätigt. Das letzte große Restgrundstück des parzellierten Luisenparks wurde durch den Kaufmann Oscholinski zwischen 1874 und 1877 mit dem ersten fünfstöckigen Wohnhaus (Badstraße 35/36) bebaut. In religiöser Verehrung nach Maria benannt, entwickelte sich das Badehaus zum vorstädtischen Ausflugs- und Amüsierbetrieb. Der weitere Ausbau des Marienbades erfolgte durch die Brüder Galuschki, die die Grundstücke Badstraße 3539 vereinten. Der Bauboom in der Badstraße grub der Luisenquelle buchstäblich das Wasser ab. 1888 (die Angaben schwanken zwischen 1882 und 1892) war die Quelle wohl schon versiegt. Mit der Bebauung des Eckgrundstücks Badstraße 38/39 erfolgte der Abriß des Restaurants Louisenbad, das historische Brunnenhäuschen wurde in den hinteren Teil des Grundstücks verlegt, mit der Anlage der Travemünder Straße 1906 jedoch abgerissen. 1911 wurde aus dem Ballhaus das Lichtspieltheater Marienbad. 19781981 erfolgte die Sanierung des M. Die Vorderhäuser wurden saniert, der Kinosaal, das alte Stall- und Remisengebäude sowie die Fabrikationsstätte des ehemaligen Mineralwasserbetriebes abgerissen. Am letzten Standort des Brunnenhäuschens erfolgte die Freilegung der Fundamente. Das vorhandene Vestibül des alten Ballsaals mit seinem als Kaffeeküche genutzten Anbau sowie das Comptoir wurden renoviert und später zur einer Bibliothek ausgebaut. Nach Plänen des amerikanischen Architekten Robert Niess begann 1992 der Bau der Bibliothek Luisenbad.