Lehmus, Emilie

* 30.08.1841 Fürth,
† 17.10.1932 Gräfenberg bei Erlangen,
Medizinerin.

L. arbeitete seit 1863 zunächst als Lehrerin für Französisch und Musik in Schwabach und ging dann 1870 als erste deutsche Medizinstudentin nach Zürich, wo sie 1875 promoviert wurde. Nach Tätigkeiten in Entbindungsanstalten in Prag und Dresden kam sie 1876 nach Berlin. Obwohl sie trotz Doktortitel und praktischer Ausbildung in Deutschland keine Approbation erhielt und nicht zum deutschen Staatsexamen zugelassen wurde, ließ sie sich, als Heilpraktikerin firmierend, als erste Frauen- und Kinderärztin in Berlin nieder. 1878 eröffnete sie gemeinsam mit Franziska  Kontext: Tiburtius, Franziska Tiburtius und Henriette  Kontext: Hirschfeld-Tiburtius, Henriette Hirschfeld-Tiburtius in der Alten Schönhauser Straße die erste Poliklinik für Frauen in Berlin, aus der die „Klinik weiblicher Ärzte“, Karl-Schrader-Straße 10 (Schöneberg), hervorging. 1900 schied L. krankheitshalber aus der gemeinsamen Praxis aus. Die Lehmusstraße in Treptow wurde nach ihr benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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