Lassalle, Ferdinand (eigentl. Lassal)

* 11.04.1825 Breslau,
† 31.08.1864 Genf,
Schriftsteller, Politiker.

L. wirkte nach dem Studium der Philosophie, Geschichte und klassischen Philologie in Breslau und Berlin als Rechtsbeistand und Generalbevollmächtigter der Gräfin Sophie Hatzfeld (1805–1881). An der revolutionären Bewegung im Rheinland beteiligt, war L. 1848 Mitglied der Düsseldorfer Bürgerwehr und des revolutionären Volksclubs. Im gleichen Jahr wurde er auch mit Karl  Kontext: Marx, Karl Heinrich Marx und Friedrich  Kontext: Engels, Friedrich Engels bekannt. 1857 übersiedelte L. nach Berlin und wohnte seitdem in der Potsdamer Straße 131. Er veröffentlichte „Die Philosophie Herakleitos des Dunkelen von Ephesos“ (1858) und erlangte so neben dem gesellschaftlichen Erfolg auch Anerkennung als Wissenschaftler. Nach einem Zwischenfall im  Kontext: Großer Tiergarten Großen Tiergarten, bei dem sich L. erfolgreich gegen zwei Angreifer zur Wehr setzte, mußte er im Juli 1858 Berlin verlassen. 1859 kehrte er bereits wieder zurück und bezog das Wohnhaus Uphoff in der Bellevuestraße 13. Hier wohnte er bis 1863, und hier weilte u. a. auch Karl Marx 1861 für elf Tage als sein Gast. 1863 übernahm L. den Vorsitz des neugegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV). Er starb in Genf an den Folgen der Verletzungen eines Duells. In der Bellevuestraße 13 befand sich eine Gedenktafel für L., die 1933 beseitigt wurde. Die Lassallestraßen in Köpenick und Hellersdorf wurden nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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