Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) e. V.

hatte ihren Sitz in Mitte (Dorotheenstadt),
Dorotheenstraße 81.

Am 11. 1. 1911 gegründet, nahm die K. ihren Sitz in der Königlichen Bibliothek, später auch postalisch Universitätsstraße 7. Gründungsanliegen war es, die Forschung durch selbständige Institute – die nur der reinen Forschung dienen und durch die Wirtschaft, Privatpersonen und den Staat finanziert werden – zu fördern. Die K. trug wesentlich dazu bei, daß Berlin bis 1933 ein Zentrum naturwissenschaftlicher Forschung von Weltgeltung wurde. Der Senat der K. wählte die Mitglieder des Verwaltungsausschusses: Adolf  Kontext: Harnack, Karl Gustav Adolf von Harnack zum Präsidenten der Gesellschaft, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (1870–1950) und Ludwig Delbrück (1880–1913) zum 1. bzw. 2.Vizepräsidenten. Am 1. 4. 1911 betrug die Zahl der Mitglieder 142. Am 23. 10. 1912 erfolgte die Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Institutes (KWI) für Physikalische Chemie und Elektrochemie sowie des KWI für Chemie durch Kaiser Wilhelm II. (1859–1941). 1921 unterhielt die KWG, die trotz Ablösung der Monarchie ihren Namen beibehielt, 19 Institute mit 371 Mitarbeitern. Am 27. 5. 1922 zog die Generalverwaltung ins  Kontext: Berliner Schloß Berliner Schloß. Ab 1924 wird die Adolf-Harnack-Medaille für besondere Verdienste in seltenen Fällen verliehen. Erster Träger war der Namensgeber selber. Am 16. 5. 1933 setzte sich der Präsident der KWG, Max  Kontext: Planck, Max Karl Ernst Ludwig Planck, in einem Gespräch mit Adolf  Kontext: Hitler, Adolf Hitler vergeblich für die jüdischen Mitarbeiter der KWG ein. Nach dem schweren Bombenangriff auf das Berliner Schloß am 3. 2. 1945 verlegte die KWG ihren Sitz nach Göttingen und Berlin-Dahlem. Am 10. 7. 1946 löste der Alliierte Kontrollrat die KWG auf. Daraufhin gründete am 11. 11. 1946 Otto  Kontext: Hahn, Otto Hahn für die Britische Zone eine Auffang-Gesellschaft in Bad Driburg unter dem Namen Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zur Förderung der Wissenschaft e. V. Nach deren Auflösung am 24. 2. 1946 gründete sie sich am 26. 2. 1948 in Göttingen neu mit gleichem Namen als offizielle Nachfolgerin der KWG mit Hahn als Präsidenten. 1948 wurden auch die KWI in Max-Planck-Institute umbenannt. 1951 beschloß die KWG in Göttingen ihre Liquidation und die Übergabe des Vermögens an die MPG. Am 21. 6. 1960 wurde schließlich die KWG i. L. aufgelöst.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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