* 03.12.1876 Geppersdorf /Schlesien,
17.05.1960 Liebersee bei Torgau,
Lehrer.
H. kam 1903 als Lehrer nach Berlin. Als 1919 am Georgenkirchplatz in Mitte die erste Schule für Schwachsichtige eingerichtet wurde, meldete sich H. für diese Aufgabe. Er hatte als einer der ersten eine Prüfung als Sonderschullehrer abgelegt und baute in nur drei Jahren die Schule, inzwischen in Schule für Sehschwache umbenannt, so aus, daß sie 12 Klassen umfaßte. Eine zweite derartige Schule wurde 1922 in der Stralsunder Straße 54 im Wedding eingerichtet. Diese 2. Berliner Schule für Sehschwache wurde richtungweisend für Deutschland und das Ausland. In der 1927 von der Stadt Berlin veranstalteten Heilpädagogischen Woche trat die Schule erstmals an die Öffentlichkeit. Danach besuchten Pädagogen aus zahlreichen Ländern die Einrichtung. H. hielt Vorträge und schrieb Artikel über die Schule für Sehschwache. Er richtete ein Heilpädagogisches Seminar ein, um Fachkräfte auszubilden und die Berliner Schulverwaltung führte eine staatliche Prüfung für Sonderschullehrer ein. In der Zeit zwischen 1919 und 1933 war H. zum anerkannten Experten auf dem Gebiet der Sehbehindertenarbeit geworden. H. wohnte ab 1919 in der Werneuchener Straße 6 und ab 1932 in der Stralsunder Straße 54. 1943 wurde die Schule in der Stralsunder Straße durch Bombenangriffe total zerstört. Am 1. 7. 1944 wurden in der 23. Schule in der Demminer Straße zwei Klassenräume für eine Sehschwachenschule bereitgestellt und H. begann erneut mit der Ausbildung. Im November 1944 trat er in den Ruhestand. Seit dem 1. 10. 1949 trägt die Schule für Sehbehinderte in der Müllerstraße 158 im Wedding den Namen
© Edition Luisenstadt, 2002
Stand:
19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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