Die Skulptur befindet sich in Mitte (Alt-Cölln/Friedrichswerder),
auf der Gertraudenbrücke.
Rudolf Siemering modellierte 1896 die Bronzeplastik. Im II. Weltkrieg zum Einschmelzen demontiert, wurde sie aber in einem Versteck vor der Vernichtung bewahrt und konnte 1954 wiederaufgestellt werden. Das Denkmal, das etwa an der Stelle des einstigen Gertraudentores und des gleichnamigen Hospitals steht, erinnert an eine Äbtissin des fränkischen Klosters Nivelle aus dem 7. Jahrhundert, die aufgrund ihrer Barmherzigkeit gegenüber Armen und Kranken, Pilgern und Reisenden heilig gesprochen wurde. Dargestellt ist die Heilige Gertrud in romantisch-mittelalterlicher Tracht und würdevoller Haltung, einem Wanderburschen einen Trunk reichend. Lilie und Spinnrocken bedeuten Jungfräulichkeit und häusliche Armenfürsorge, der kredenzte Wein ist Zeichen der Gertraudenminne. Die Heilige Gertrud gilt auch als Beschützerin der Gräber, Äcker und der Saat vor Mäuseplagen, worauf die am Fries entlangjagenden Mäuse hindeuten. Die H. steht unter Denkmalschutz.