Haus Stern

Mitte (Friedrichstadt),
Mohrenstraße 36.

Für das 1900/01 gebaute Haus zeichnete Alfred Wanckel (1855–1925) den Grundriß, Otto Rieth (1858–1911) entwarf die aufwendige Jugendstilfassade, und Albert Kretschmar (1832–1909) gestaltete den reichen Skulpturenschmuck. Bis 1938 gehörte das H. der jüdischen Familie Stern. Nutzer waren die Firma Graumann & Stern Damenmäntel und andere Konfektionsbetriebe. Ab 1939 vermietete das Deutsche Reich das Gebäude. Im II. Weltkrieg stark beschädigt, wurde es 1948 wieder instandgesetzt und 1973–1977 umgebaut. Im H. befand sich das Internationale Pressezentrum der DDR. Dort verkündete am 9. 11. 1989 der Sekretär des ZK der SED für Informationswesen und Medienpolitik, Günter Schabowski (* 1929), auf einer Pressekonferenz die neuen Regelungen im Reiseverkehr, in deren unmittelbarer Folge das Grenzregime der DDR zusammenbrach. Nach 1990 wurde das Haus zeitweise vom  Kontext: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung Presse- und Informationsamt der Bundesregierung genutzt. 1998 begann man das hinter der Fassade gelegene Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen sowie die Fassade von späteren Überbauungen zu befreien. Die Federführung dafür lag beim Architekturbüro Eller & Eller. Das neue Haus dient als Konferenzzentrum des  Kontext: Bundesministerium der Justiz Bundesministeriums der Justiz. Das H. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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