Gurk, Paul (Pseud. Franz Grau)

* 26.04.1880 Frankfurt/Oder,
† 12.08.1953 Berlin,
Schriftsteller, Maler.

G. kam mit fünf Jahren nach Berlin. Er besuchte bis 1900 das Seminar für Stadtschullehrer. Dann arbeitete er als Bürogehilfe, später als Stadtobersekretär beim Standesamt von Berlin. Diese Stelle gab er dann zugunsten seiner schriftstellerischen Arbeit auf. 1921 erhielt G. den Kleist-Preis für seine Tragödie „Thomas Münzer“, und ab 1924 war er als freischaffender Erzähler und Dramatiker tätig. Drei Jahre später hatte sein Stück „Wallenstein und Ferdinand II.“ Erfolg. G. zeichnete sich als ein phantasievoller Erzähler aus. Zu seinem Gesamtwerk zählen zwischen 30 und 40 Dramen, die z. T. in den zwanziger Jahren aufgeführt wurden. Er widmete sich besonders dem Schreiben von Kriminal- und Großstadtromanen. So publizierte er 1934 seine autobiographische Vision „Berlin“, 1935 „Tresoreinbruch“ und 1937 wurde sein Roman „Tuzub“ verlegt. Das Wohnhaus, in dem G. seit dem Tod seines Vaters lebte und arbeitete, befand sich in der Melchiorstraße 20 in Mitte. Als dieses Gebäude abgerissen wurde, zog er 1936 in die  Kontext: Friedrich-Ebert-Siedlung Friedrich-Ebert-Siedlung und wohnte in der Afrikanischen Straße 144. Hier entstanden mehr als 600 Aquarelle, Ölbilder und Pastelle, viele Romane und Erzählungen. Auf Beschluß des Senats erhielt er 1987 auf dem  Kontext: Domfriedhof II Domfriedhof II ein Ehrengrab. Eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Afrikanischen Straße 144 erinnert an G.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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