Breitscheid, Rudolf

* 02.11.1874 Köln,
† 24.08.1944 KZ Buchenwald,
Journalist, Politiker.

Er arbeitete ab 1898 als Redakteur für verschiedene Zeitschriften. Zwischen 1903 und 1908 gehörte er der Freisinnigen Vereinigung an und wurde 1904 Berliner Stadtverordneter. Nach der Trennung von den Freisinnigen wirkte er bis 1912 als Vorsitzender der Demokratischen Vereinigung. 1912 schloß er sich der SPD an. Er war kurzzeitig preußischer Innenminister (November 1918–Januar 1919) und Mitglied des  Kontext: Reichstag Reichstages von 1920 bis 1933. Von 1931 bis 1933 gehörte er dem Parteivorstand der SPD an. Im April 1933 emigrierte B. in die Schweiz und nach Frankreich. Hier wurde er 1941 von der französischen Polizei verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Bis Januar 1942 im Gestapo-Gefängnis Prinz-Albrecht-Straße und bis September 1943 im KZ Sachsenhausen inhaftiert, kam er anschließend in das KZ Buchenwald, in eine bewachte Baracke außerhalb des Häftlingslagers. Er verlor bei einem Luftangriff auf das KZ sein Leben. Der Breitscheidplatz (Charlottenburg) ist nach ihm benannt, zudem sind ihm mehrere Gedenktafeln gewidmet. Die Gedenkstätte für die ermordeten Reichstagsabgeordneten vor dem Reichstag erinnert auch an B. In Tiergarten trägt eine Schule seinen Namen. Ehrengräber für B. befinden sich auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde und dem Südwestfriedhof in Stahnsdorf.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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