Berliner Viehmarkt

lag in Wedding (Oranienburger Vorstadt,
heute Gesundbrunnen) auf dem Gelände zwischen der Brunnen- und der Hussitenstraße,
das später von den  Kontext: AEG-Fabriken am Humboldthain AEG-Fabriken am Humboldthain genutzt wurde.

Bethel Henry  Kontext: Strousberg, Bethel Henry Strousberg erwarb 1868 das damals landwirtschaftliche Gelände, um einen privaten Viehhof mit Schlachthaus zu errichten. 1861 war durch die Eingemeindungen umliegender Orte das Stadtgebiet Berlins gewaltig gewachsen, wodurch neue Anforderungen an die Versorgung der Bevölkerung entstanden. Strousberg gründete eine Viehmarkt-Kommandit-Gesellschaft auf Aktien, in die er die Konzession für einen Gleisanschluß an die Berliner Verbindungsbahn und damit den Anschluß an alle Ferneisenbahngleise sowie sein zwischen Nordpark und Viehmarktgelände liegendes Grundstück einbrachte. Nach Plänen des Architekten August  Kontext: Orth, August Friedrich Wilhelm Orth entstand ab 1869–1876 der B. Bis 1870 erfolgte die weitgehende Fertigstellung der Gebäude. Insgesamt umfaßte das Gelände ca. 30 ha. 1872 ging der Viehmarkt an eine „Berliner Viehmarkt-Aktiengesellschaft“ über, die bereits zwei Jahre später mit dem Berliner Magistrat über einen Verkauf des B. verhandelte. Die hohen Preisforderungen veranlaßten den Magistrat, eine eigene städtische Vieh- und Schlachthofanlage an der Landsberger Allee zu errichten. Der Boden und die Anlagen des B. gingen an die „Berliner Lagerhof-Aktiengesellschaft“ über. Im südlichen Teil des ehemaligen B. wurden bis Mitte der 90er Jahre die Usedomer und die Voltastraße angelegt, während der nördliche Teil mit den Eisenbahnanlagen von der „Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft“ für die AEG-Fabriken am Humboldthain erworben wurde.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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