Wohnbebauung am Checkpoint Charlie

Kreuzberg,
Friedrichstraße, Kochstraße, Wilhelmstraße, Zimmerstraße.

Der Entwurf für das Areal wurde von den spanischen Architekten O. Bohigas, J. Martorell und D. Mackay im Rahmen eines 1982 durchgeführten Wettbewerbes der  Kontext: Internationale Bauausstellung (IBA)1984/87Internationalen Bauausstellung 1984/87 erarbeitet, dabei musste die Gegebenheiten des Grenzüberganges  Kontext: Checkpoint CharlieCheckpoint Charlie in der Friedrichstraße ebenso berücksichtigt werden, wie die Lage des Areals an der Berliner Mauer. Die Wilhelmstraße endete als Sackgasse an der Mauer und an der Zimmerstraße ließ die Mauer nur einen schmalen Fußweg frei. Ausgeführt wurde 1988/89 zunächst das  Kontext: Wohnhaus Kochstraße 59Wohnhaus am Checkpoint Charlie. Es schließt an das Eckhaus Friedrichstraße 209/Kochstraße 64, einen Vorkriegsbau, an. In der Kochstraße folgt dann die 1989–1992 fertiggestellte Blockrandbebauung mit den in die Tiefe des Gevierts hineinragenden Bauten von Bohigas, O. , D. Mackay und J. Martorell Nr. 65, das Haus Ideal, Sitz der Versicherungsgesellschaft Ideal. 11 m über dem Bürgersteig auf grünen Rohrsäulen gelagerte Laubengänge erschließen die eingeschobenen Bauzeilen von Faller, Muschalk und Schröder (Kochstraße Nr. 73, 74, 75). Der abgerundete Eckbau zur Wilhelmstraße Nr. 40 mit grünlich-grauen Klinkern und quergelagerten Fenstern ist in Anlehnung an die Berliner Gewerbebauten der 1920er Jahre gestaltet. Nördlich schließt der Bau nach dem Entwurf der Architekten Pfeifer und Ellermann mit Elementen der Klassischen Moderne an (Nr. 41, 41A). Die Balkone schwingen seitlich aus, ein in der Mitte angeordnetes Tor öffnet den Zugang zu einem begrünten Hof und über dem Durchgang schwebt scheinbar ein Flugdach. Als filigranes Stahlträgersystem erscheint die Ausführung des Entwurfs von Margot und Joachim Schürmann (Wilhelmstraße 42/Zimmerstraße). Offenbar die Lage an der Mauer berücksichtigend, stehen die Häuser Zimmerstraße 6-9 von Bartels und Schmidt-Ott eingerückt im Hof. Die nüchtern gerasterten Hausreihen, im Erdgeschoss mit Gartenzugang, werden durchbrochen von sich halbrund an der Fassade abzeichnenden Treppenhäusern, die auf den Dächern als Rotunden enden. Haus Nr. 10 verbindet diese Neubauten mit den Resten der Vorkriegsbebauung in der Zimmerstraße und dem Eckhaus Zimmerstraße 19A/Friedrichstraße 206, an das das Haus am Checkpoint Charlie anschließt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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