Viktoriaspeicher der BEHALA

Kreuzberg,
Köpenicker Straße 16/17 und 20–29.

Dia-Serie Viktoriaspeicher der BEHALA Der V. wurde ursprünglich 1879/80 von Wilhelm Philipp von der Hude (1830–1908) und Julius Wilhelm Hennicke (1832–1892) errichtet. Auf dem zum V. gehörenden Grundstück 24 A hatte die Berliner Omnibusgesellschaft ein Depot. Sie nutzte zwei Speichergebäude als Pferdeställe, eines als Werkstatt und zwei als Garagen für Kraftomnibusse. 1907 wurden durch einen Brand große Teile des V. vernichtet. 1910/11 wurden die Speicher von Franz Ahrens für die "Victoria Speicher Actien-Gesellschaft" wieder errichtet. Die Omnibusgesellschaft nutzte danach nur Gebäude für den Pferdeomnibusbetrieb. 1929 übernahm die BEHALA die Grundstücke 20-26A und die Anlagen des V. 1937 wurden auch die Gebäude der ehemaligen  Kontext: Bäckerei des Proviantamts des Gardes du CorpsBäckerei des Proviantamts des Gardes du Corps, Köpenicker Straße 16/17 von der BEHALA übernommen und seither als Viktoriaspeicher II geführt. Ein Speicher auf dem Gelände des V. I war von 1937 bis 1939 Depot der Aktion Entartete Kunst. Insgesamt 16 558 expressionistische bzw. sozialkritische Werke und Werke jüdischer Künstler wurden als entartet eingestuft und beschlagnahmt. Eine am 20.03.1999 vom Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. angebrachte Gedenktafel erinnert daran. 1938 war auf dem Gelände Nr. 16/17 von Petzholdt ein weiterer Speicher errichtet worden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der V. stark zerstört. 5000 m³ Trümmerschutt mussten beräumt werden, um den V. wieder aufzubauen. 1958 kaufte die BEHALA auch die Grundstücke Köpenicker Straße 27, 27 A, 28, 29 und erweiterte den Speicher I. 1960 wurde der Kohlegroßhandel vom  Kontext: UrbanhafenUrbanhafen zum V. verlagert. 1980 wurde hier ein Spitzenumschlag von 250 000 t erreicht. Die Hafenanlage hatte Anfang der 1990er Jahre eine Größe von 1,7 ha und eine Kailänge von 200 m, zwei Getreidespeicher mit einem Fassungsvermögen von 14 000 t und Begasungs-, Reinigungs- und Trocknungsanlagen sowie eine 65 m weit gespannte Verladebrücke auf der Kohlelagerfreifläche. Teile des V. stehen unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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