Stöcker, Theodor

* 27.03.1811 Berlin,
† 11.05.1878 Berlin,
Pianofortefabrikant.

Nach seinen Wanderjahren machte er sich 1838 im Elternhaus, Schützenstraße 62 (Mitte), selbständig. 1844 hatte die Firma bereits bis zu 10 Mitarbeiter und ihren Sitz in der Kochstraße 57. 1854 verlegte S. die Firma in einen Neubau Tempelhofer Ufer 12, das Haus Kochstraße blieb Lager. Er wurde in diesem Jahr Königlicher Hofinstrumentenbauer Friedrich Wilhelms IV. (1795–1861) und des Kronprinzen Wilhelm (1797–1888), dem späteren preußischen König und Deutschen Kaiser Wilhelm I. S. war der erste Berliner Klavierbauer, der den Wiener Mechanismus, bei dem der Hammerschlag auf die Saiten des Instruments von oben geführt wurde, anwandte. Bis 1860 fertigte er 650 Instrumente, die u. a. nach Russland und England geliefert wurden. Schon um 1860 engagierte sich S. für den Ausbau der heutigen Großbeerenstraße und den Bau einer Brücke über den  Kontext: LandwehrkanalLandwehrkanal, um eine günstigere Verbindung zwischen Fabrik und Lager zu erhalten. 1869/70 wurde auf seine Veranlassung und Kosten eine hölzerne Balkenbrücke über den Kanal errichtet. Sie war der Vorläufer der heutigen  Kontext: GroßbeerenbrückeGroßbeerenbrücke. 1871 schloss S. seine Fabrik und lebte bis zu seinem Tod als Rentier in der Großbeerenstraße 83.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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