St.-Simeon-Kirche

Kreuzberg,
Wassertorstraße 21 A. Der neogotische Backsteinbau entstand 1893–1897 nach Entwürfen von Franz  Kontext: Schwechten, Franz HeinrichSchwechten, eingebaut in die geschlossene Straßenfront.

Das mit Ziegeln sowie braunen und grünen Glasursteinen verblendete Gebäude gliedert sich in das viergeschossige Eingangs- und Gemeindehaus mit quadratischem etwa 76 m hohem Turm und die sich rückwärtig daran anschließende Hallenkirche auf kreuzförmigem Grund. An der symmetrischen Fassade sind die Außenachsen risalitartig vorgezogen. Der Turm erhielt einen achteckigen Spitzhelm. 1945 trug das Gotteshaus ebenso wie die umliegenden Wohnhäuser schwere Kriegsschäden davon. Der Wiederaufbau mit vertikaler Teilung der Kirche – oben Gottesdienstraum, unten Gemeindezentrum – kam nur schrittweise voran, zunächst unter den Oberbauräten Jorcke und Berndt, später unter dem Architekten Willy Rossa, so dass die neue Weihe erst am 26.02.1961 erfolgte. Zwischen 1981 und 1984 wurden Front und Turm saniert. Die evangelische Gemeinde hatte sich bereits 1868 von der  Kontext: St.-Jakobi-KircheSt.-Jakobi-Kirche abgetrennt. 1869 wurde am jetzigen Standort eine Notkirche aufgestellt. Fast 25 Jahre war sie Heimstatt der Gemeinde, bis sie, auf Rollen und Walzen in die Tiefe des Grundstücks verschoben, dem Kirchenbau weichen musste. Eingeweiht wurde die S. am 08.12.1897. Benannt wurde sie nach Simeon, der laut Lukas-Evangelium das Kind Jesus im Tempel von Jerusalem als künftigen Heilsbringer erkannt haben soll. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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