Späth, Johann Carl Ludwig

* 25.04.1793 Berlin,
† 28.04.1883 Britz,
Gärtnereibesitzer.

Christoph Späth (1696–1746) – ein Urahn Ludwig S. s – gründete 1726 am Johannistisch vor dem Halleschen Tor eine kleine Gärtnerei, die vom Vater Ludwigs S.s; Carl Späth (1721–1782), im Jahr 1760 in die Luisenstädtische Köpenicker Straße 154 verlegt wurde. Seine Ehefrau Anna Späth führte nach dem Tod ihres Mannes den Betrieb zehn Jahre allein. Ludwig S. hatte im väterlichen Betrieb das Gärtnerhandwerk erlernt. 1831 übernahm er die Gärtnerei in der Köpenicker Straße 154. Die Kunst- und Handelsgärtnerei züchtete und verkaufte Blumen und Gemüse, die auch unter Glas gezogen wurden. Ludwig S. führte das Unternehmen schließlich zu einem berühmten Musterbetrieb, erweiterte ihn und legte heizbare Gewächshäuser an. Die Gärtnerei umfasste nun große Teile des Areals zwischen Adalbert- und Manteuffelstraße. 1862 erschien erstmals ein Preisbuch seiner Gärtnerei, das auf 16 Seiten sein Warensortiment auswies. Ludwig S. übertrug 1863 den nun weit über Berlin hinaus bekannten und berühmten Gärtnereibetrieb an seinen Sohn Franz Ludwig Späth (1839–1913), der noch im gleichen Jahr ein Terrain im damaligen Neu-Britz (heute Baumschulenweg) erwarb und die Baumschule in dieses Gebiet verlegte. Dieses Terrain erweiterte sich kontinuierlich, so dass die Späthsche Baumschule im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts als die größte Baumschule der Welt galt. Ludwig S. selbst lebte als Pensionär. Er spendete einen Kindergarten, der sich in der Wrangelstraße in Kreuzberg befand. Das 1847 in der Köpenicker Straße erbaute Wohnhaus und die Gärtnerei wurde 1890 abgerissen und das Grundstück wurde veräußert. Das Grabmal der Familie Späth befindet sich auf dem  Kontext: Luisenstädtischer Friedhof (Alter Friedhof der Luisenstadt-Gemeinde)Luisenstädtischen Friedhof.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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