Sie führt von der Straße An der Schillingbrücke zur Vereinigung von Engel- und Bethaniendamm (Mitte) über die Spree. Ihr Vorgänger war eine hölzerne Privatbrücke, die ein Konsortium, dem der Berliner Hofmaurermeister Johann Friedrich Schilling (17651859) vorstand, im Jahre 1840 erbaute, um den Brückenzoll zu kassieren. Er betrug einen Sechser und wurde von jedem Fußgänger erhoben. Daher hieß die Sch. im Volksmund seinerzeit auch Sechserbrücke. Als massives Bauwerk entstand sie 1871 bis 1873 unter Leitung des Stadtbauinspektors Leopold Seeck (18241901) und war die erste in kommunaler Verantwortung gebaute Brücke Berlins. Bei ihrem Bau wurden unter den Granitplatten des Fußweges bereits Rohrleitungen installiert, die die Luisenstadt aus den Werken auf Friedrichshainer Seite mit Gas und Wasser versorgten. Der Massivbau der Sch. besteht aus gemauerten Pfeilern und Bögen. In den Bogenzwickeln ist sie mit Sandsteinreliefs geschmückt, die Flussallegorien darstellen und vom Bildhauer Emil Hundrieser (18461911) geschaffen wurden. Im Jahre 1912 wurde die heute denkmalgeschützte Sch. durch eine aufgesetzte Stahlkonstruktion verbreitert. Seitdem sind die Reliefs zum Teil überdeckt.