Pumpwerk Friedrichshain Rudolfstraße

Friedrichshain,
Rudolfstraße 15.

Dia-Serie Pumpwerk Friedrichshain Rudolfstraße Das P. der Berliner Wasserbetriebe wurde nach Plänen des Architekten Richard Tettenborn (1857–1923) aus roten Klinkern errichtet und als Abwasserpumpwerk XII am 03.07.1893 in Betrieb genommen. Um auch die Abwässer nördlich der Eisenbahnanlagen zu erfassen, wurden kostspielige Entwässerungstunnel angelegt. Das P. erhielt ein Maschinen- und Kesselhaus, Beamtenwohnhaus und Verwaltungsgebäude, es sammelte die Abwässer des Stralauer Viertels, von  Kontext: StralauStralau,  Kontext: Boxhagen (Vorwerk und Kolonie)Boxhagen und  Kontext: FriedrichsbergFriedrichsberg und pumpte sie auf die Rieselfelder von Falkenberg und Hellersdorf. Anfang der 30er Jahre wurden die Anlagen auf Elektrobetrieb umgestellt. Überlieferte technische Ausstattungen sind die zwei Zwillingskolbenpumpen der Firma Borsig aus dem Jahre 1933, die noch heute voll einsatzfähig sind, und das Kesselhaus mit Schmiede und Werkstatt, in der sich eine Transmissionsanlage befindet. Die gesamte Anlage steht seit 1980 unter Denkmalschutz und ist in ihrer ursprünglichen Funktion erhalten. Neben dem Pumpwerk begann man im Januar 1998 mit dem Bau einer neuen Kanalbetriebsstelle nach Plänen des Architekten Jörg-Michael Neitzel von den Berliner Wasserwerken. Ende 1999 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Von hier aus werden 860 km Kanalnetz in Mitte, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Teilen Lichtenbergs sowie der Potsdamer Platz und das Regierungsviertel in Tiergarten betreut. In Stahlbetonbauweise und teilweise als Mauerwerkbau errichtet, wurden mit Bezug auf das nahegelegene alte Pumpwerk die Fassaden klinkerverkleidet und die Dächer mit Ziegeln eingedeckt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html