Postamt 11

Kreuzberg,
Möckernstraße 135-141/Hallesche Straße 10-14.

1933/34 entstand das Postamt SW 11 als viergeschossiger mit roten Klinkern verblendeter Bau nach Plänen von Kurt Kuhlow (* 1881). Im Anschluss daran wurde das fünfgeschossige Gebäude 1935 bis 1937 durch Kuhlow und Georg Werner (* 1894) ebenfalls im sachlichen Stil mit zwei Flügeln und einer abgerundeten Ecke gebaut. Bestimmendes Merkmal dieser mit Travertinplatten verkleideten Fassade sind eine Vielzahl von gliedernden Pfeilern, am Eckteil durchgehend, an den Seiten vom ersten bis zum vierten Stock. Das Gebäude wurde als Großbriefverteileramt SW 11 gebaut, galt seinerzeit als größte Anlage dieser Art in der Welt und war durch einen Tunnel mit dem Kontext: Anhalter BahnhofAnhalter Bahnhof verbunden. Konzipiert wurde die Anlage für die Verteilung der Briefe der südlichen Berliner Bezirke, während für den nördlichen Teil das Amt am Nordbahnhof zuständig war. Beide Ämter nutzten als Verbindung untereinander die Nord-Süd-S-Bahn. Nach der Teilung Berlins übernahm das P. die Verteilung des gesamten Westberliner Briefverkehrs, ab 1962 als Postamt 11. Da das Gebäude den gewachsenen Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde es Mitte der 1990er Jahre geschlossen. Es ist einer der wenigen Großbauten der NS-Zeit in Kreuzberg und steht unter Denkmalschutz. Die Aufgaben des P. übernahm das Briefzentrum 10 in der Eresburgstraße (Tempelhof).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html