P. war einer der einflussreichsten und bedeutendsten Vertreter der modernen Bestrebungen im Kunstgewerbe und erlangte als Reformer des staatlichen Kunstschulwesens Bedeutung. Am 01.01.1907 trat er sein Amt als Direktor der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums, Prinz-Albrecht-Straße 8, an. P. bemühte sich, Veränderungen in der Organisationsstruktur und im Lehrkörper der Unterrichtsanstalt herbeizuführen. In seinen Schriften "Künstlerlehrzeit" (1917) und "Erziehung der Künstler an Staatlichen Schulen" (1919) forderte er die Reorganisation des staatlichen Kunstschulwesens und die Einrichtung einer Einheitskunstschule, in der die angewandten und freien Künste gleichwertig gelehrt werden sollten. Nach dem Umzug der Unterrichtsanstalt in die Gebäude der Hochschule der bildenden Künste und der am 01.10.1924 erfolgten Vereinigung der beiden Anstalten unter dem Namen "Vereinigte Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst" (heute Universität der Künste), Hardenbergstraße (Charlottenburg) übernahm P. bis zum 01.01.1933 deren Gesamtleitung. 1937 wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. P. wirkte auch als freier Architekt und Entwerfer von Inneneinrichtungen, u. a. entwickelte er 1908 das erste "Typenmöbel-Programm" für die "Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk". 1934 verließ P., der jüdischer Herkunft war, Berlin und wirkte bis 1945 anonym in Düsseldorf. 1954 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und 1955 wurde er Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West). Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Waldfriedhof Zehlendorf (Nikolassee).