Oberstufenzentrum für Farbtechnik und Raumgestaltung

Friedrichshain,
Straßmannstraße 14.

Ludwig  Kontext: Hoffmann, Ludwig Ernst EmilHoffmann entwarf die Anlage im Stil der Neorenaissance für drei verschiedene Schulen auf dem Grundstück zwischen Zorndorfer Straße (ab 1951 Mühsamstraße), Petersburger Platz und Tilsiter Straße (ab 1969 Richard-Sorge-Straße) mit schmaler Straßenfront zur Straßmannstraße. Um 1901 entstand in geschlossener Bebauung das viergeschossige Lehrerwohnhaus mit Lesehalle, während zwei viergeschossige Schulgebäude sowie eine Turnhalle in der Grundstückstiefe errichtet wurden. Die Fassade wurde mit kleinformatigen roten Ziegeln verblendet und mit hellen Sandsteinbändern sowie bildhauerischem Schmuck auf kartuschenartigen Reliefplatten zwischen den Fenstern des ersten Obergeschosses geschmückt. Im Erdgeschoss befand sich neben einem großen Torweg zum Schulgelände die Lesehalle, in den Obergeschossen die Rektoren- und Lehrerwohnungen. Die evangelische Mädchenschule, am 01.04.1900 als 234., und die evangelische Knabenschule, am 01.10.1897 als 253. Gemeindeschule gegründet, die 6. Hilfsschule und die 3. Schule für Schwerhörige nahmen Besitz von dem größeren rückwärtig gelegenen Schulgebäude. Der andere Teil wurde vom 1891 gegründeten städtischen Gewerbesaal (höhere Fachschule für das Metallgewerbe) und der seit 1879 bestehenden Tischlerschule genutzt. Die Turnhalle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Schulgebäude wurde in der DDR-Zeit durch die Ingenieurschule für Bauwesen Berlin genutzt. Die Lesehalle im Lehrerwohnhaus wird noch heute als Stadtteilbibliothek genutzt, im Schultrakt befindet sich vorübergehend eine Filiale des O. Die Gesamtanlage ist Denkmalbereich.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html