Museum für Völkerkunde

befand sich in Kreuzberg,
Königgrätzer-/Prinz-Albrecht-Straße.

Die Gründung des Museums geht auf Bestände der Kunstkammer der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige zurück. 1829 wurden sie in einer speziellen Sammlung zusammengefasst und 1873 erfolgte die Gründung des Völkerkundemuseums. Das Gebäude wurde nach einem Entwurf von Hermann Ende (1829–1907) zwischen 1880 und 1886 errichtet. Die Sandsteinfassaden des viergeschossigen Gebäudes wurden der italienischen Hochrenaissance nachgestaltet. Der Haupteingang befand sich an der Straßenecke, über einen runden Eckbau gelangte man in eine Vorhalle, an die sich Vestibül und ein Lichthof anschlossen. Das Erdgeschoss war der Schliemannschen Sammlung und vorgeschichtlichen Altertümern vorbehalten. Im darüberliegenden Geschoss befand sich ein Hörsaal für 200 Personen, Arbeitszimmer und eine Bibliothek. Um den Innenhof lagen die Ausstellungsäle. Erster Direktor des Museums war Adolf  Kontext: Bastian, AdolfBastian. Dank seiner intensiven Forschungs-und Reisetätigkeit wuchsen die Bestände rasch an. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt das Museum einen noch nicht fertiggestellten Museumsbau in Dahlem als Depot. Nach der Beschädigung des M. im Zweiten Weltkrieg wurden zunächst Gebäudeteile wieder hergerichtet und genutzt. 1962 wurde das Gebäude gesprengt und das Museum erhielt in Dahlem seinen Sitz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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