Moritzplatz (U-Bahnhof)

Kreuzberg,
Moritzplatz.

Der zweigleisige Untergrundbahnhof (6,30 m unter der Straße) mit 130 m langem Mittelbahnsteig entstand nach Plänen von Peter Behrens (1868–1940). Er wurde am 06.04.1928 in Betrieb genommen. Der Bahnhof der heutigen U8 (Wittenau – Herrmannstraße) sollte ursprünglich an der Dresdener Straße/Oranienplatz entstehen. Um einen U-Bahn-Anschluss des  Kontext: Warenhaus WertheimWarenhauses Wertheim am Moritzplatz zu erreichen, investierte der Konzern 5 Millionen Reichsmark, was zu einer Trassenänderung führte. Der Bahnhof ist mit grünlichen Fliesen verkleidet, in der Mitte des Bahnsteiges stehen 14 tragende Pfeiler. An den Bahnsteigenden befinden sich zwei Ausgänge, die auf eine unterirdische Plattform münden, von der insgesamt acht Ausgänge abgehen. Als Umsteigebahnhof zu einer nie ausgeführten S-Bahn-Linie in Richtung Potsdamer Platz gedacht, liegt unter dem Bahnsteig ein 40 m langer Tunnel. Dieser diente im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker und später dem THW und den US-Streitkräften als Übungsstätte. 1984 wurde hier ein U-Bahn-Umformerwerk eingebaut. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 22.04.1945 der U-Bahn-Betrieb eingestellt, aber schon am 03.06.1945 wiederaufgenommen. Nach 1961 war hier der letzte Halt in West-Berlin, bevor die U-Bahn über die geschlossenen Ost-Bahnhöfe dieser Linie in Richtung Wedding fuhr.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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