Mommsen, Theodor

* 30.11.1817 Garding/Schleswig,
† 01.11.1903 Charlottenburg,
Historiker.

Dia-Serie Mommsen, Theodor Er lehrte als Professor in Leipzig, Zürich und Breslau. Seit 1853 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, war er verantwortlich für die Herausgabe des Corpus Inscriptionum Latinarum (die Sammlung der lateinischen Inschriften), deren Abschluss Mitte des 20. Jahrhunderts erfolgte. 1858 erfolgte seine Wahl zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Als Sekretär der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie von 1874 bis 1895 initiierte und leitete M. große Forschungsprojekte. Zudem übernahm er 1861 den Lehrstuhl für Römische Altertumskunde an der Berliner Universität, der er 1874/75 als Rektor vorstand. Unter M. s zahlreichen Veröffentlichungen ragen heraus, das "Römische Staatsrecht" und die "Römische Geschichte", für die er 1902 als erster Deutscher den Literaturnobelpreis erhielt. M. engagierte sich auch in der Politik, so stellte er sich im Berliner Antisemitismusstreit gegen Heinrich von Treitschke (1834–1896). Von 1863 bis 1866 vertrat er die Deutsche Fortschrittspartei und von 1873 bis 1897 die Nationalliberale Partei im Preußischen Abgeordnetenhaus und von 1881 bis 1884 im Reichstag. M. wohnte in der Neuenburger Straße 31, der Bernburger Straße 8 und bis 1873 in der Schöneberger Straße 10. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext: Dreifaltigkeitsfriedhof II)Dreifaltigkeitsfriedhof II. Die Mommsenstraße in Charlottenburg und das Mommsendenkmal an der Humboldt Universität (Mitte) erinnern an ihn.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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