Das Gebäude der Schule für Sprachbehinderte, Grund-, Haupt- und Realschule, wurde 1988/90 als Projekt der Internationalen Bauausstellung 1984/87 von Gino Valle, Mario Broggi und Michael Burckhardt errichtet. Einem schmalen drei- bis fünfgeschossigen Eingangsbau in geschlossener Straßenfront der Friedrichstraße folgt in der Grundstückstiefe in Richtung Lindenstraße ein Quertrakt als Verbindung zu den beidseitig angelegten dreiflügeligen und dreigeschossigen Klassengebäuden. Versenkt zwischen diesen befindet sich die Mehrfachturnhalle mit Schwimmbecken. Ihr Dach ist als Pausenhof-Dachterrasse angelegt. Die verputzten Mauerwerkbauten zeigen einen gequaderten Sockel in rotem Sandstein. An der asymmetrischen Straßenfront ist neben den Fensterreihen ein halbrunder Erker bis zum Obergeschoss auffällig, dann ein Bauabschnitt mit Dreieckgiebel und Säulen-Entree zum Treppenaufgang. Die räumliche Ausstattung entspricht besonders den sonderpädagogischen Aufgaben. Ihren Ursprung hat die L. in der vormaligen Sprachheilschule Kreuzberg, deren Schulgebäude in der Wassertorstraße 31 gegen 1945 zerstört wurde. Da kein Wiederaufbau erfolgte, erhielt die Schule am 11.03.1948 ihr neues Domizil in der Wilmsstraße 10 (heute Bürgermeister-Herz-Grundschule), war nach mehrfachem Gebäudewechsel in der Dieffenbachstraße 51 (heute Hermann-Hesse-Oberschule (Gymnasium)), wo ihr am 02.02.1968 der Namen des Arztes und Forschers der Sprachheilkunde Albert Liebmann (18651934) verliehen wurde. 1990 wurde sie Hausherr dieses Neubaus, in dem sich auf der Basis eines Kooperationskonzeptes auch die Galilei-Grundschule befindet.