Leninplatz (Wohnkomplex)

Friedrichshain,
heute Platz der Vereinten Nationen.

Im Zusammenhang mit der Namensgebung der Stalinallee war 1950 die Umbenennung des Landsberger Platzes in Leninplatz erfolgt. Mit dem Ausbau des Stadtzentrums in Ost-Berlin nach 1961 begannen die Planungen für eine beidseitige Bebauung zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz. Für die städtebauliche Gestaltung des Leninplatzes war im Ergebnis eines Wettbewerbs der Entwurf von Hermann  Kontext: Henselmann, HermannHenselmann ausgewählt worden. Die Ausführungsplanung erfolgte durch Heinz  Kontext: Mehlan, HeinzMehlan und Kollektiv, das auch den Bau 1968–1970 leitete. Den Platz dominiert ein dreifach gestuftes und gestaffeltes Wohnhochhaus (17, 21 und 24 Geschosse). Die räumliche Struktur wird durch die an der Nord-West und Süd-Ost-Seite angeordneten konkav bzw. konvex geschwungenen elfgeschossigen Wohnblöcke gebildet. Für die Bebauung wurde der Plattenbautyp "P 2 Berlin" modifiziert und ein trapezförmiges Bauelement für die gekurvte Bauführung entwickelt. Damit konnte erstmals die sonst streng rechtwinklige Anlage der Plattenbauten zu einer geschwungenen Ausführung variiert werden. Die höhen- und raumorientierte Gebäudestaffelung sollte eine Einheit zwischen der Wohnbebauung und dem  Kontext: LenindenkmalLenindenkmal herstellen. Henselmanns Entwurf sah ursprünglich noch einen Bibliothekspavillon in der Form einer sich entfaltenden Fahne vor. Das Denkmal wurde 1991 abgetragen, der Platz nach seiner Umgestaltung 1992 in Platz der Vereinten Nationen umbenannt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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