1913/14 wurde nach Entwürfen Ludwig Hoffmanns auf dem Grundstück Zellestraße 12 für insgesamt drei Schulen der Gemeinde ein Baukomplex realisiert. Der an der Straße in geschlossener Bebauung befindliche Viergeschosser beherbergte die Turnhalle (noch heute als solche genutzt), Klassenräume für die Hilfsschule und im obersten Geschoss Wohnräume für Rektor und Schuldiener. Im Grundstücksinnenraum entstand der dazugehörige dreiflügelige und gleichfalls viergeschossige Klassentrakt für die Gemeindedoppelschule, in der sich auch Aula und Verwaltungsräume befanden. Von diesen verputzten Mauerwerkbauten trägt vorrangig die Straßenfront schmückende und gliedernde Teile in Werkstein. Streifenquaderung und Rundbögen mit bildhauerisch geschmückten Schlusssteinen betonen das Erdgeschoss, während ionische Pilaster die Zusammengehörigkeit beider darüber liegender Geschosse darstellen. 19861988 wurde das Schulgebäude im Innenhof umgebaut und erweitert. Ein dreigeschossiger Klassenneubau wurde über einen zweigeschossigen Bau mit Eingangshalle und Mehrzweckraum (Stahlbeton-Plattenbauweise) an den Altbau angeschlossen. Dieser damals als polytechnische Oberschule genutzte Komplex hatte seinen Zugang nun von der Liebigstraße aus. Erste Nutzer waren hier die 259. Gemeindeschule, bereits gegründet am 01.04.1903 als evangelische Knabenschule und die 282., als evangelische Mädchenschule seit 01.04.1906 bestehend. Ihnen folgten unterschiedliche Lehranstalten bis zur 5. Grundschule Friedrichshain, die, nach ihrem Standort am 27.09.1995 den Namen des Chemikers Justus von Liebig (18031873) erhielt. Gegenwärtiger Nutzer des denkmalgeschützten Gebäudes an der Zellestraße ist die Musikschule Friedrichshain.