J. gilt als der Begründer der Deutschen Turn- und Sportbewegung, was ihm den Beinamen "Turnvater Jahn einbrachte. Der studierte Theologe und Philologe kam 1809 nach Berlin und war hier ab 1810 Lehrer am Grauen Kloster und an der Plamannschen Anstalt Wilhelmstraße 139. Gemeinsam mit Karl Friedrich Friesen gründete er im Dusteren Keller den "Deutschen Bund", einen der Vorläufer der Burschenschaften. 1810 erschien in Lübeck seine Schrift "Deutsches Volkstum". 1811 richtete er in der Hasenheide mit Friesen den ersten öffentlichen Turnplatz in Preußen ein. 1813/14 nahm er als Bataillonsführer im Lützowschen Korps am Befreiungskrieg teil. 1817/18 hielt er in Berlin seine berühmten Vorlesungen über deutsches Volkstum. Als ein geistiger Wegbereiter der Deutschen Burschenschaft wurde er Opfer der Demagogenverfolgungen und war zwischen 1819 und 1825 inhaftiert. 1825 wurde J. zwar freigesprochen, erhielt aber ein Aufenthaltsverbot an einer Unterrichts- bzw. Gymnasialstadt Preußens. Er nahm seinen Wohnsitz in Freyburg. 1848/49 gehörte J. der Frankfurter Nationalversammlung an. Sein Buch "Die Deutsche Turnkunst" (1816) gilt als Klassiker der einschlägigen Literatur. J. erhielt eine Vielzahl von Ehrungen in Berlin so wurden in Kreuzberg die Jahnstraße und die Friedrich-Ludwig-Jahn-Oberschule nach ihm benannt.