Hotel Excelsior

Kreuzberg,
Anhalter Straße 6 und Stresemannstraße 78, (damals Königgrätzer Straße 112/113, von 1930 bis 1935 Stresemannstraße und von 1935 bis 1947 Saarlandstraße).

Die zwei miteinander verbundenen Hotelgebäude wurden von 1906 bis 1908 und 1912/13 von Otto Rehnig gebaut. Das H. war das größte Hotel des Kontinents mit insgesamt 7500 m² bebauter Fläche, 600 Zimmern, 750 Betten und 250 Bädern. Die Fassaden der fünfgeschossigen Mauerwerkbauten waren mit Werkstein verkleidet und mit Pilastern, Risaliten, Säulen und Dreieckgiebeln reich gegliedert. Die Fassade in der heutigen Stresemannstraße hatte Korbbogenfenster und -türen. Das Haus zur Anhalter Straße hatte über dem Erdgeschoss und in der 3. und 4. Etage umlaufende Balkone. Das H. war über einen Tunnel vom  Kontext: Anhalter BahnhofAnhalter Bahnhof aus zu erreichen. 1927/28 ließ der Eigentümer und Geschäftsführer Dr. Curt Elschner (1876–1963) von Johann Emil Schaudt (1871–1957) im Keller auf 1800 m² ein Heilbad einbauen. Im Inneren waren die Gebäude mit Marmor verkleidet, reich verziert und von Künstlern wie Carl Langhammer (1868–1956) u. a. gestaltet. Das Hotel wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, der Teil in der Stresemannstraße 78 fiel einer Brandstiftung zum Opfer. 1954 wurde es abgerissen. Am 11.11.1918 war im H. der Spartakusbund gegründet worden. Das Hotel soll als Vorbild für Vicky Baums (1888–1960) Roman "Menschen im Hotel" gedient haben. 1967–1972 errichtete die Architektengemeinschaft G. Krebs und Sobotka & Müller für die "Excelsior-Tankstellen GmbH & Co KG" hier ein Haus mit 500 Appartement-Wohnungen, Geschäfts- und Gewerberäumen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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