In dem 1875 erbauten Wohnhaus wurde 1878 der G. eröffnet, dessen Berliner Kneipenstil sich bis heute erhalten hat. Sieben Stufen führen hinunter in den Keller, wo sich die historische Ursprünglichkeit sofort auftut. Als Tapeten dienen Furnierverkleidungen aus den 1930er Jahren, die Handwerker des Hebbeltheaters vorgenommen hatten. Der G. verdankt als traditionelles Künstler-Lokal seinen Zuspruch der unmittelbaren Nachbarschaft zur ehemaligen Schaubühne am Halleschen Ufer und dem Hebbeltheater. Zahlreiche Fotos an den Wänden, auf denen berühmte Schauspieler beider Theater ihren Namenzug oft persönlich gesetzt haben, sind eine Art Galerie der prominenten Gäste. Zu ihnen gehörtenu. a. die Schauspieler Joachim Gottschalk (19041941), Lil Dagover (18871980), Hans Albers (18911960), Inge Meysel (* 1910), Peter Frankenfeld, Rudolf Platte (19041984), O.E. Hasse (19031978), Ilse Werner (* 1921), Edith Hancke (* 1929), Wolfgang Neuss (19231989), Hans Rosenthal (19251987), Hans Söhnker (19051981), Götz George (* 1938), Brigitte Mira (* 1915) und Boy Gobert (19251986). Neben weiteren Künstlern verkehrten auch Ärzte, Schriftsteller oder Politiker im G., unter ihnen der Geheimrat und Diplomat Friedrich von Holstein oder Heinrich Lummer (* 1932). Der Großbeerenkeller ist auch heute noch ein beliebter Treff für Schauspieler und andere Künstler und eines der typischsten Berlin-Lokale. Ingeborg Zinn-Baier (* 1933), die 1954 hier erstmals am Zapfhahn stand, führt den Familienbetrieb seit 1968. Der G. hat insgesamt 70 Plätze und seit 17 Jahren befindet sich in der vierten Etage des Hauses eine Hotelpension.