Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Fachbereich Gestaltung)
Friedrichshain, Warschauer Platz 6-8.
Der Gebäudekomplex zwischen Warschauer Platz und Naglerstraße entstand zwischen 1910 und 1914 nach Entwürfen von Ludwig Hoffmann für die städtische Webeschule. Diese war 1874 in der Georgenkirchstraße eröffnet worden, hatte 1888 ihren Sitz in der Kleinen Markusstraße und bekam am 12.05.1912 den Namen Höhere Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie. Bekannt wurde sie als Höhere Webeschule. Die viergeschossige Vierflügelanlage in vormals geschlossener Bebauung entstand auf dem Grundstück des ersten Berliner Wasserwerkes. Die Fassaden wurden mit roten Ziegeln verblendet bzw. verputzt (im Hof). Die Hauptfassade erhielt 17 Achsen und Seitenrisalite. Das Maßwerk der Wandfläche bekam im Hinblick auf die Nutzung das Aussehen eines textilen Musters. Die Schule bot Anfang der 1920er Jahre mehr als 1000 Interessenten aller Berufsgruppen der Textil- und Konfektionsherstellung Ausbildungsmöglichkeit von der Musterzeichnung bis zur Fasertechnologie sowie Färberei und galt zu diesem Zeitpunkt als größte ihrer Art auf Europas Festland. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte hier das Bezirksamt Friedrichshain seinen Sitz, dann befand sich hier die Ingenieurschule für Bekleidungstechnik und die Berufsschule "Katja Niederkirchner" des VEB Fortschritt Herrenbekleidung, danach das Oberstufenzentrum Textiltechnik und Bekleidung, heute nutzt die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Fachbereich Gestaltung) das denkmalgeschützte Gebäude.