Englische Gasanstalt

befand sich in Kreuzberg,
Gitschiner Straße 18–31.

Dia-Serie Englische Gasanstalt Am 30.08.1825 erfolgte die Grundsteinlegung für eine kleine "Gas-Erleuchtungsanstalt" durch die englische Gesellschaft Imperial Continental Gas Association London (ICGA), die in den größeren Städten Europas die Gasversorgung einführte. In dem Vertrag vom 25.04.1825 mit dem Preußischem Ministerium des Innern verpflichtete sich die Gesellschaft zum Bau einer Gasanstalt für Berlin. Ab 01.01.1826, für die Dauer von 21 Jahren, sah der Vertrag vor, alle wichtigen Straßen und Plätze innerhalb der Ringmauer mit Gasbeleuchtung zu versehen. Zugleich bestand die Möglichkeit, auf Wunsch auch Gas in Theater, Kaffeehäuser, Geschäfte und Privatwohnungen zu leiten. Bereits am 19.09.1826 erstrahlten die ersten Gaslaternen in der Straße Unter den Linden. 1838 erfolgte die Eröffnung des zweiten Gaswerks in der Holzmarktstraße. Bis 1846 hatte sich die Zahl der öffentlichen Laternen (auch "Flammen" genannt) auf 2019, die der übrigen Abnehmer auf 9772 ("Privatflammen") erhöht. Direktor der ersten Gasanstalt in Berlin war Leonard  Kontext: Drory, LeonardDrory, ihm folgten Leonard George Drory (1823–1896) und Edward  Kontext: Drory, EdwardDrory. Mit der Brechung des Gasmonopols ab 01.01.1847 entwickelte sich auch die  Kontext: Städtische GasanstaltStädtische Gasanstalt. 1922 schloss die E., auf deren Gelände befindet sich heute das  Kontext: Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad)Sommerbad Kreuzberg (Prinzenbad). Erhalten haben sich lediglich die denkmalgeschützten Fabrik- und Wohngebäude an der Gitschiner Straße 21/22, die 1854 erbaut und mehrfach erweitert wurden. Das graue dreigeschossige Gebäude direkt an der Straße gelegen, beherbergt eine Industrielackiererei GmbH, während die Hofgebäude aus roten und gelben Klinkern einer Bau- und Möbeltischlerei als Produktionsräume dienen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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