Böhmisches Brauhaus

Friedrichshain,
Friedenstraße 89-93/Pufendorfstraße.

Dia-Serie Böhmisches Brauhaus Armand Knoblauch (1831–1905) gründete hier 1868 das B. mit dem Ziel, ein helles edelhopfiges Bier herzustellen. Das ansteigende Gelände mit einem Höhenunterschied bis zu 10 m ermöglichte den Bau von drei miteinander verbundenen zwei- und dreigeschossigen Lagerkellern. Wie damals üblich, gehörte zum Brauhaus eine Restauration mit Festsälen und Biergarten mit ca. 2000 Plätzen. 1870 wurde die Brauerei in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt. 1874 war das B. mit 136 000 Hektolitern Jahresproduktion ein führendes Unternehmen der Branche. 1910 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und nach dem Ersten Weltkrieg die Fusion mit der Löwenbrauerei zur Löwenbrauerei-Böhmisches Brauhaus A. G. ("Löwen-Böhmisch"). Der Braubetrieb wurde mit Ausnahme des Zweiten Weltkrieges bis zum Jahre 1952 weitergeführt. Von 1952 bis 1992 diente das B. als Berliner Weingroßkellerei und war das größte Weinlager der DDR. Von der Brauerei ist heute noch das denkmalgeschützte Gebäude der mechanisch-pneumatischen Mälzerei erhalten, das 1898/99 nach Plänen von Arthur  Kontext: Rohmer, ArthurRohmer erbaut worden war. Wie schon in der  Kontext: Aktienbrauerei Friedrichshöhe vorm. PatzenhoferAktienbrauerei Friedrichshöhe, verwandte Rohmer neoromanische Formen bei der Wand- und Fenstergestaltung. Ebenfalls erhalten ist das alte Sudhaus, das bis 2001 als Turnhalle genutzt wurde und u. a. Sitz der  Kontext: SG Empor Brandenburger Tor 1952 e. V. SG Empor Brandenburger Tor 1952 e. V. war. Als erster Bau eines "Forums Friedrichshain" wurde von 1999 bis 2001 die Mälzerei restauriert und mit Luxuswohnungen versehen. Zu dem Komplex auf dem 4,3 ha großen Gelände zählen auch das Astro-Hotel und ein Wohnkomplex an der Landsberger Allee.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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