BVG-Halle

Kreuzberg,
Rudolfstraße 1-8.

Dia-Serie BVG-Halle Die Halle wurde 1907 von Alfred  Kontext: Grenander, Alfred Frederik EliasGrenander für die Berliner Verkehrsbetriebe gebaut, weil die 1900/01 bebauten Wagenschuppen und der Werkstattbereich im Bahnhof Warschauer Straße dem wachsenden Bedarf nicht mehr genügten. Auf dem von der Ehrenbergstraße und vom Warschauer Platz begrenzten Grundstück wurde eine zweigeschossige Halle in Stahlskelettbauweise errichtet, deren Fassaden mit Klinkern verblendet wurden. Die beiden Giebelwände wurden mit Säulen und Schmuckelementen gestaltet. Die Halle hat eine Länge von 163 m und ist 32 m breit. Im Erdgeschoss befand sich ein Straßenbahndepot mit einer Kapazität für 17 Wagen, das 1928 geschlossen und 1961 endgültig stillgelegt wurde. Das Obergeschoss ist über ein Viadukt und 8 Gleise mit dem U-Bahnhof Warschauer Straße verbunden und diente bis 1949 als Aufstellhalle für die U-Bahnlinie. Teile der Halle wurden in der DDR-Zeit vom Glühlampenhersteller Narva genutzt. Nach 1990 übernahm die BVG ihre Halle wieder, sanierte die Fassaden und nutzt das Obergeschoss seit 1995 wieder für die U-Bahn (U1, U15). Ende 2000 übernahm die gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft KirchBauhof das Gebäude in Erbpacht mit einer 60-jährigen Laufzeit und begann das Untergeschoss für die gewerbliche Nutzung zu rekonstruieren. Inzwischen befindet sich hier ein Lebensmittelmarkt. Ende 2001 zog die 1973 gegründete Firma Oktoberdruck – bis dahin Kreuzbergs größter selbstverwalteter Betrieb – vom Paul-Lincke-Ufer 44 A in die denkmalgeschützte Halle.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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