befand sich bis 1929 in Kreuzberg, Hallesche Straße 22-24.
1874/75 entstanden unter Hermann Blankenstein zwei viergeschossige Einflügelanlagen in der Form des Akademischen Historismus, ein Gebäude zur Halleschen Straße, das andere zur damaligen Kleinbeerenstraße. Die symmetrische Fassade präsentierte eine risalitartige Mittelvorlage mit von Säulen flankiertem Portal. Die Mauerwerkbauten erfuhren waagerechte Gliederung durch Gesimse und gereihte Stichbogenfenster, im dritten Obergeschoss durch Rundbogenfensterpaare. Der rückwärtige Bau wurde 1945 zerstört. Hausherr des heute noch vorhandenen denkmalgeschützten Schultrakts ist die Clara-Grunwald-Grundschule. 1869 war das dem Cöllnischen Gymnasium gehörende Grundstück von der Stadtgemeinde Berlin zum Bau eines städtischen Gymnasiums erworben worden. Am 11.10.1875 öffnete es als humanistisches, altsprachlich geprägtes Gymnasium seine Pforten. Seinen Namen erhielt es wohl nach dem in der Nähe befindlichen Askanischen Platz. Der erste Direktor, Woldemar Ribbeck, führte die Anstalt in den 27 Jahren seiner Amtszeit zum Ansehen eines Elitegymnasiums. Zu den dort ausgebildeten Schülern zählten Persönlichkeiten wie der Schriftsteller und sozialdemokratische Politiker Kurt Eisner (18671919), der 1918 die Bayerische Republik proklamierte und deren Ministerpräsident wurde. Ihr Abitur erwarben hier auch der Schriftsteller Julius Bab, der Maler Hans Baluschek (18701935), der Schauspieler Ernst Ginsberg (19041964) und der Medizin-Nobelpreisträger Werner Forßmann (19041979). 1929 wurde das A. mit dem Tempelhofer Gymnasium vereint. Als Städtisches Vereinigtes Askanisches und Tempelhofer Gymnasium und Realgymnasium hatte es nun sein Domizil am Wittelsbacherkorso (heute Boelckestraße, Tempelhof), nach 1945 bis heute in der Kaiserin-Augusta-Straße (Tempelhof), jetzt als Askanische Oberschule (Gymnasium).