Zahn-Harnack, Agnes von

* 19.6.1884 Gießen,
† 22.5.1950 Berlin,
Schriftstellerin.

1903 legte Z. das Lehrerinnenexamen ab und unterrichtete danach an höheren Privatschulen. Nachdem 1908 Frauen an den Universitäten Preußens studieren durften, gehörte sie zu den ersten weiblichen Studenten der Berliner Universität. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie und wurde 1912 in Greifswald promoviert, weil in Berlin nur männlichen Kandidaten zur Promotion zugelassen wurden. Bis 1919 war sie Leiterin des Oberlyzeums und der Frauenschule in Berlin. Später war Z. als als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen tätig. 1914 trat sie dem Nationalen Frauendienst bei und wurde 1919 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei. Seit 1926 war sie Vorsitzende des Deutschen Akademikerinnen-Bundes. 1931 wurde sie zur Vorsitzenden des Bundes Deutscher Frauenvereine gewählt, der sich 1933 selbst auflöste, um der Vereinnahmung durch die NS-Frauenschaft zu verhindern. Sie initiierte die Gründungsversammlung des Deutschen Frauenbundes am 21.7.1945 in den Räumen des Helene-Lange-Archivs in der Prinzregentenstraße 80. Z. schrieb u. a. "Die Arbeitende Frau" (1924), "Die Geschichte der Frauenbewegung" (1928) und die grundlegende Biographie ihres Vaters Adolf von  Kontext zu: Harnack Adolf vonHarnack (1936, 1951). Z. wohnte ab um 1920 Kuntz-Buntschuh-Straße 2.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist´s? 1935, DBE ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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