Terrassen am Zoo

Charlottenburg,
Hardenbergplatz.

Obwohl der  Kontext zu: S Bahnhof Zoologischer GartenS-Bahnhof Zoologischer Garten bereits 1882 und der  Kontext zu: Bahnhof Zoologischer GartenBahnhof Zoologischer Garten 1884 eröffnet wurde und das Verkehrsaufkommen seitdem ständig stieg, hat es mehr als sieben Jahrzehnte bis zur Einrichtung einer Bahnhofsgaststätte gedauert. Als die Olympischen Sommerspiele 1936 ins Haus standen und nach der Modernisierung des S-Bahnhofs auch die Erweiterung und Vergrößerung des Fernbahnhofs unumgänglich war, konnten zwar bis zur kriegsbedingten Einstellung der Bautätigkeit 1940 noch die beiden Mittelbahnsteige und die neue große Halle fertiggestellt werden, doch die Verglasung und der Anbau eines Wartesaals am Hardenbergplatz gelangten nicht mehr zur Ausführung. Erst 1957 errichtete Horst  Kontext zu: Engel HorstEngel am Gebäudeflügel zum Hardenbergplatz den Anbau eines auf Stützen gelagerten Restaurant-Traktes. Dieser reichte halb in den Bahnhof hinein, halb auf den Vorplatz an der Joachimstaler Straße hinaus und hatte eine mehr als 100 m lange, zunächst offene gläserne Veranda. In dem am 10.10.1957 unter dem Namen "Bahnhofsterrasse" eröffneten Restaurationsbetrieb gab es fünf verschiedene Arten von Speiseräumen mit insgesamt etwa 600 Plätzen: das Schnell-Restaurant "Zoo-Pick", eine Imbissstube, ein Café, Kindl-Restaurant und "Gute Stube". Der Gaststättentrakt war über eine bereits 1935 eingefügte Zwischenetage im Bahnhof, von der aus die Treppen zu den Bahnsteigen führten, zu erreichen. Als das Restaurant eröffnet wurde, war der Bahnhof Zoologischer Garten bereits die einzige Fernbahnstation in West-Berlin. Diese Brückenkopffunktion hat ihn einerseits berühmt gemacht, andererseits sorgten Schmutz, Schmuddel, Defekte auf dem der Deutschen Reichsbahn unterstellten Fernbahnhof immer wieder für Negativ-Schlagzeilen und hielten auch manchen Reisenden von einem Besuch des Restaurants ab. Erst mit der Übernahme der Betriebsrechte der S-Bahn durch die West-Berliner BVG 1984 bewegte sich vieles auch zum Vorteil für den Bahnhof und damit auch für die Gaststätte. Nach einer ersten Renovierung zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 konnte erst 1994 mit einer grundlegenden Sanierung und Modernisierung begonnen werden, die 2000 weitestgehend zum Abschluss kam. Seit einigen Jahren trägt das Restaurant den Namen "Terrassen am Zoo". Die Gaststätte ist nicht mehr nur vom Bahnhof, sondern auch vom Hardenbergplatz aus über die 27 Stufen einer stählernen Freitreppe oder einen behindertengerechten Aufzug zu erreichen. Zu dem von der Mitropa GmbH betriebenen Restaurant gehören zwei unterschiedliche Bereiche: das große Intercity Restaurant und die zur Hardenbergstraße zu gelegene Gaststätte "Alt-Berlin". 2003 wurde unweit von den T., dort wo einst die Post gewesen ist, eine DB Lounge für Reisende der 1. Klasse und Teilnehmer am Vielfahrerprogramm "Bahn-Comfort" eröffnet. Dort gibt es Sessel und einen Arbeitsbereich mit Internetanschluss.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Neumann, TS 11.10.1957 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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