* 14.12.1913 Deutsch-Wilmersdorf,
† 31.3.1993 Berlin,
Kommunalpolitiker.
S. besuchte die 19. Gemeindeschule Friedenau und das Gymnasium in Friedenau und Zehlendorf (Steglitz-Zehlendorf) und studierte an den Universitäten in Berlin, München und Frankfurt/Main Physik und wurde 1939 promoviert. Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Wissenschaftler des Reichsluftfahrtministeriums. 1945 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war S. von 1946 bis 1949 Assistent an der Humboldt-Universität und ab 1949 Assistent und Privatdozent an der Freien Universität in Berlin. 1960 erhielt er eine außerplanmäßige, 1962 eine außerordentliche und 1966 eine ordentliche Professur. Ab 1962 bekleidete er das Amt des Direktors des Instituts für Biophysik der Freien Universität Berlin. S. war seit 1946 Mitglied der SPD und wurde 1948 in den Bezirksvorstand Wilmersdorf gewählt. S. wohnte in den 1940er Jahren Marienbader Straße 6, später Ruhlaer Straße 9 und danach bis zu seinem Tod Rheinbabenallee 3. Von 1949 bis 1954 war er Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Wilmersdorf und ab 1955 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Hier arbeitete er als Vorsitzender des Ausschusses für Fragen der Kernforschung, war im Ausschuss für Volksbildung und im Untersuchungsausschuss der Justiz. 1959 wurde er Mitglied des Ältestenrates des Abgeordnetenhauses. Von 1964 bis 1975 hatte er das Amt des Senators für Wissenschaft und Kunst inne. An der Hochschulreform, die nach den Studentenprotesten von 1968 durchgeführt wurde, war er wesentlich beteiligt. S. war auch auf anderen Gebieten wissenschaftlich aktiv. So erarbeitete und veröffentlichte er 1946 den "Kulturfahrplan-Die wichtigsten Daten der Kulturgeschichte von Anbeginn bis heute", der ständig ergänzt und ins Englische übersetzt wurde und schon 1975 eine Gesamtauflage von 500.000 Exemplaren erreichte. S. war Ehrenmitglied der Internationalen Liga für Menschenrechte Berlin. 1981 wurde er Ehrenmitglied des Neuen Berliner Kunstvereins, dessen Vorsitzender er bis 1980 war. 1975 ehrte der Senat von Berlin ihn mit der Ernst-Reuter-Plakette und 1983 mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt. S. erhielt auf Beschluss des Berliner Senats ein Ehrengrab auf dem
Quellen und weiterführende Literatur:
[ Stadtälteste, Wer ist wer? 1991/92
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon