Zwischen 1900 und 1903 errichtete hier Hückels im Stil der englischen Crystal-Palace-Tradition aus Glas und Stahl eine dreischiffige Halle, die 1908 umgebaut wurde. Seit 1903 war hier die S. zu sehen, die damals größte Sammlung zu diesem Themengebiet. Sie hatte ein für die damalige Zeit äußerst modernes Anliegen: die Förderung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Dabei versuchte die Ausstellung stets auf dem neuesten Stand zu sein: Technisch überholte Gegenstände wurden in den ersten Jahren regelmäßig ausgetauscht. Ab 1927 hieß die S. dann Deutsches Arbeitsschutzmuseum. 1943 wurde das Bauwerk durch Bomben weitgehend zerstört, und sämtliche Exponate fielen den Flammen zum Opfer. Nach dem Krieg verfiel das Gebäude und wurde nur noch teilweise genutzt. 1978 erwarb die benachbarte Physikalisch-technische Bundesanstalt (PTB) das Grundstück. Danach wurde die Stadt auf das dortige historische Gebäude aufmerksam und es wurde unter Denkmalschutz gestellt. Deshalb wurde bei der aufwendigen Restaurierung in den 1990er Jahren mit konservatorischem Feingefühl und erheblichem technischem und finanziellem Aufwand darauf geachtet, den Bau in seiner historisch Form wiedererstehen zu lassen und dennoch moderne Forschung zu ermöglichen. Heute befinden sich hier - im so genannten Hermann-von-Helmholtz-Bau - modernste Apparaturen für physikalische Untersuchungen im Bereich der Wärmemesstechnik und der Medizinischen Messtechnik. Der Komplex misst in seiner Längsachse gut 100 m. Er besteht aus einem Verwaltungsgebäude, einem Hörsaaltrakt mit einem Foyer im Erdgeschoss und einer sich anschließenden Ausstellungshalle. Die Halle besteht aus einem Längsschiff, das von zwei Querschiffen kreuzförmig durchdrungen wird. Die Kreuzungspunkte werden durch Dachlaternen betont. Eine filigrane Stahlkonstruktion trägt das Glasdach, durch welches das Licht in die fast 1000 m2 große Halle flutet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.