Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)

Charlottenburg,
Abbestraße 2-12,
Fraunhoferstraße 1-13, Guerickestraße, Kohlrauschstraße, Marchstraße.

Dia-Serie Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Die P., mit Sitz in Berlin-Charlottenburg und Braunschweig, ist ein natur- und ingenieurwissenschaftliches Staatsinstitut und gleichzeitig die technische Oberbehörde der Bundesrepublik Deutschland für das Messwesen und für die physikalische Sicherheitstechnik. Sie ist eine nachgeordnete Einrichtung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Außerdem ist die P. das nationale Metrologie-Institut mit wissenschaftlich-technischen Dienstleistungsaufgaben. Die P. verfügt über einen Jahresetat von etwa 130 Mio. Euro und hat 1 500 Beschäftigte. Zu ihr gehören neun wissenschaftlich-technische Abteilungen, davon zwei in Berlin. Die Einrichtung wurde 1887 auf Initiative und nach Ideen von Werner von  Kontext zu: Siemens Werner vonSiemens und Hermann von  Kontext zu: Helmholtz Hermann vonHelmholtz als Physikalisch-Technische Reichsanstalt (PTR) in der (heutigen) Abbestraße gegründet. Für die Errichtung hatte Siemens die rückwärtige Hälfte seines Grundstücks an der Berliner Straße (heute Otto-Suhr-Allee) abgetreten. Hermann von Helmholtz wurde der erste Präsident der PTR. 1898 erhielt diese erste gesetzliche Aufgaben, nämlich die Darstellung und Bewahrung der elektrischen Einheiten sowie die Prüfung von Messgeräten für elektrische Größen. 1923 wurde die Reichsanstalt für Maß und Gewicht und 1939 Atomphysik und physikalische Chemie sowie Akustik und Mechanik in die PTR eingegliedert. Zudem erhielt diese die technische Oberaufsicht über die Eich- und Prüfämter. 1943 bis 1945 erlitt die Reichsanstalt jedoch schwere Kriegsschäden, und ihre Laboratorien wurden nach Weida/Thüringen, Eckernförde, Konstanz, Tübingen und Göttingen verlagert. 1946 erfolgte der Wiederaufbau der PTR als Einrichtung der Stadt Berlin. 1950 waren das Haupt-, Starkstrom-, Chemie- und Bibliotheksgebäude wieder betriebsbereit. Im gleichen Jahr kam es außerdem, in Fortführung der Aufgaben der PTR im Westen Deutschlands, in Braunschweig zur Gründung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). 1953 wurde die PTR Berlins als "Institut Berlin" in die P. eingegliedert. Der heutige Standort Abbestraße (mit Observatorium) wurde 1885 bis 1895 nach Plänen von Paul Emmanuel Spieker (1826-1896) von Theodor Astfalck (1852-1910) erbaut. In einem ersten Bauabschnitt entstanden das Observatorium, das Verwaltungsgebäude, Beamtenwohnungen, das Wohngebäude des Präsidenten und ein Maschinenhaus. Das Starkstromlabor errichteten 1911 bis 1913 Herrmann & Gaedicke an der Guerickestraße. Es folgten zahlreiche Erweiterungen. Der Standort Fraunhoferstraße wurde 1900 bis 1903 erbaut. Die P. befindet sich in einem umzäunten Areal und besteht heute aus dem Werner-von-Siemens-Bau und dem Wilhelm-Foerster-Bau (Abbestraße), dem Hermann-von-Helmholtz-Bau (ehemaliges Deutsches Arbeitsschutzmuseum/Kohlrauschstraße), dem Observatorium (Marchstraße), dem Emil-Warburg-Bau, dem ehemaligen Maschinenhaus und dem Chemiegebäude (alle drei Guerickestraße). Weitere Berliner Standorte sind beim Berliner Elektronenspeicherring BESSY II in Adlershof, am Universitätsklinikum Benjamin Franklin sowie in Friedrichshagen. Die P. steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Charlottenburg, Nitsch ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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