St.-Thomas-von-Aquin

Charlottenburg,
Schillerstraße 101/102.

Dia-Serie St.-Thomas-von-Aquin Die Entstehung der St.-Thomas-Gemeinde im Jahre 1913 geht auf die seelsorgerische Betreuung der katholischen Studenten der Technischen Hochschule zurück. Am 5.10.1913 feierte Pfarrer Bernhard  Kontext zu: Lichtenberg BernhardLichtenberg in der Aula der 10. (katholischen) Gemeindeschule in der Goethestraße 22 eine heiligen Messe. Die am Tage Mariä Lichtmess 1924 durch Pfarrer Lichtenberg im Privatlyzeum für katholische Mädchen, Schlüterstraße 72, benedizierte Notkapelle und ein Zimmer, das als Marienkapelle genutzt wurde, dienten der St.-Thomas-Gemeinde bis zum 13.11.1932, dem Tage der Benediktion der neuerbauten Thomaskirche in der Schillerstraße 101/102 durch Generalvikar Paul Steinmann (1871-1937), als Gottesdiensträume. Die Kirche St.-Thomas-von-Aquin, ein mit Ziegeln verblendeter Stahlskelettbau im Stil der Neuen Sachlichkeit, wurde 1931/32 nach Plänen von Paul Linder errichtet und am 13.11.1932 benediziert; die Kirchweih erfolgte 1934 durch Bischof Nicolaus Bares (1871-1935). Ihre Straßenfront ist geprägt von Asymmetrie. Die Einheit mit dem rechts in der Bauflucht stehenden Gemeindehaus, 1884/85 von Ernst George als Wohnhaus gebaut, betonte Linder dadurch, dass dessen Kante abgerundet und die Nahtstelle mit Ziegeln verblendet wurde. Der rau verputzte pfeilerlose Innenraum der Kirche vermittelt den Eindruck einer dreischiffigen Basilika. Im halbrunden Chor befindet sich der stark erhöhte Hauptaltar. 1967 wurde entsprechend der liturgischen Erneuerung durch das II. Vatikanische Konzil der Hochaltar so vorgezogen, dass die Zelebrierung zur Gemeinde hin möglich wurde. Ihr Licht erhält die zwischen die Nachbarhäuser gebaute Kirche durch paarweise angeordnete schmale Fenster in der oberen Zone des Mittelschiffs. Kirche und Gemeindehaus stehen unter Denkmalschutz. Seit Juni 2000 hat die Frankophone Gemeinde in St.-Thomas-von-Aquin ihre Heimstätte in Berlin.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB VI, Denkmalliste Berlin 2003, Brühe, Liedtke, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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