St.-Canisius-Kirche

Charlottenburg,
Witzlebenstr.

27-29. Schon ab 1845 fanden Gottesdienste der St.-Canisius-Gemeinde in einer Wilmersdorfer Wohnung statt, später in der alten Lützowkirche und danach in Gaststätten. Am 16.11.1921 wurde die erste heilige Messe für die St.-Canisius-Gemeinde vermutlich im Gemeindesaal der Lützowkirche gefeiert, nachdem der Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde, Bernhard  Kontext zu: Lichtenberg BernhardLichtenberg, als Betreuer des Jesuitenordens für die St.-Canisius-Gemeinde zuständig war. Als Patron hatte man sich den "Praeceptor Germaniae" gewählt, den ersten deutschen Jesuiten mit dem latinisierten Namen Petrus Canisius. Ihren liturgischen Mittelpunkt fand die Gemeinde in der am 24.8.1924 benedizierten Kapelle in den Parterre- und Kellerräumen des späteren Gymnasiums am Lietzensee, Neue Kantstraße 2, durch den Umbau einer ehemaligen Holzfabrik. Nach deren Zerstörung 1943 und zwischenzeitlichen Notunterkünften wurde 1954 bis 1957 die S. an der Witzlebenstraße erbaut. Diese Kirche war auf konischem Grundriss errichtet. Nach einem von Kindern verursachtem Großbrand am 30.4.1995 mussten das zerstörte Kirchengebäude und der freistehende Turm abgetragen werden. Danach zelebrierte die St.-Canisius-Gemeinde ihre Messen im Pfarrsaal an der Neuen Kantstraße 2 und an hohen Feiertagen in Gotteshäusern zweier benachbarter Gemeinden. Zur neuen S. wurde im Mai 2000 der Grundstein gelegt. Sie wurde am 28.6.2002 von Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky (* 1936) eingeweiht. Ihre Architekten waren Heike Büttner, Claus Neumann und Georg Braun. Dem Kirchenbau vorgeordnet ist ein 32 m hoher Glockenturm. Die St.-Canisius-Gemeinde zählt 4 400 Mitglieder. Im September 2003 wurde neben der Kirche ein neuer Gemeindesaal mit Jugendräumen bezogen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Liedtke, Rimbach, Tauschwitz, BuB VI, Brühe, Bauen in Berlin, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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