Sombart, Werner Friedrich Wilhelm Carl

*19.1.1863 Ermsleben,
† 18.5.1941 Berlin,
Volkswirtschaftler, Historiker.

Dia-Serie Sombart, Werner Friedrich Wilhelm Carl S. besuchte das Gymnasium und studierte Jura, Geschichte und Volkswirtschaft in Pisa, Rom und Berlin. 1880 wurde er an der Berliner Universität promoviert. 1890 erhielt er eine außerordentliche Professur in Breslau. Hier begann auch seine geistige Auseinandersetzung mit dem Marxismus, die sich u. a. in seinen Schriften "Sozialismus und soziale Bewegung im 19. Jahrhundert" (1896) und in "Das Lebenswerk von Karl Marx" (Jena 1909) publizistisch niederschlug. 1902 in 2 Bänden, 1916 bis 1927 in 6 Bänden erschien sein Hauptwerk "Der moderne Kapitalismus". 1906 wurde er an die gerade gegründete Handelshochschule nach Berlin als ordentlicher Professor berufen. Er begrüßte den 1914 beginnenden Krieg und wandte sich scharf gegen die Revolution von 1917 in Russland. Seine Schriften spiegeln seine politische Überzeugung, seine Wandlung vom Marxisten zum Vordenker der "Konservativen Revolution" wider. 1917 erhielt er auch an der hauptstädtischen Universität einen Lehrstuhl. Zwei Jahre später veröffentlichte S. seine Arbeit "Grundlagen und Kritik des Sozialismus". Er plädierte für einen regulierten Kapitalismus. Die Ideologen der NSDAP nutzten Teile seiner Theorien für ihre Zwecke, wovon sich der sozialkonservative S. in seinen späten Schriften distanzierte. 1931 wurde er emeritiert, hielt jedoch noch bis 1939 Vorlesungen. 1932 war S. Vorsitzender des Vereins für Sozialpolitik, der 1933 zwangsweise aufgelöst wurde. Von 1906 bis 1919 wohnte S. Suarezstraße 27, woran eine Gedenktafel erinnert, 1919 bis 1930 Rüdesheimer Straße 10 und danach hatte er ein Haus Humboldtstraße 35 a, wo er verstarb. Das Haus wurde 1943 zerstört. Auf Beschluss des Senats von 1952 erhielt er ein Ehrengrab auf dem  Kontext zu: Wilmersdorfer Waldfriedhof StahnsdorfWaldfriedhof Dahlem, Hüttenweg 47 (Steglitz-Zehlendorf).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Wer ist's ? 1928, Wörterbuch, Biographien, Reichshandbuch, Voß ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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