Rowohlt, Ernst Hermann Heinrich

* 23.6.1887 Bremen,
† 1.12.1960 Hamburg,
Buchhändler, Verleger.

Er gilt als einer der bedeutendsten Verleger von Belletristik und Zeitkritik im Berlin der 1920er Jahre. Die Anfänge seiner verlegerischen Tätigkeit reichen bis 1908 zurück, als er in Leipzig sein erstes Buch herausbrachte und mit Kurt Wolff (1887-1963) den  Kontext zu: Rowohlt VerlagRowohlt-Verlag gründete, den Wolff 1913 übernahm. R. kam 1913 nach Berlin und wohnte Klausenerplatz 59/60. Er ließ sich von Samuel  Kontext zu: Fischer SamuelFischer als Prokurist engagieren, wechselte jedoch bald als Geschäftsführer zum Hyperion-Verlag. 1919 gründete er in der Potsdamer Straße 123 (Tempelhof-Schöneberg) den Rowohlt-Verlag neu. Durch ihn wurden junge Literaten wie Joachim  Kontext zu: Ringelnatz JoachimRingelnatz, Robert  Kontext zu: Musil Robert vonMusil und Hans  Kontext zu: Fallada HansFallada bekannt. Der Verlag befand sich dann in der Passauer Straße 8 und ab 1920 Eislebener Straße 7. Seit 1928 verlegte R. auch amerikanische Autoren, u. a. Ernest Hemingway (1899-1961) und Thomas Wolfe (1900-1938). Nachdem 1933 die Hälfte der von ihm verlegten Buchtitel verboten und verbrannt worden war und er selbst 1938 mit Berufsverbot belegt wurde, emigrierte er im selben Jahr nach Brasilien. 1940 nach Berlin zurückgekehrt, diente er als Offizier in der Wehrmacht, bis er 1943 für wehrunwürdig erklärt wurde. 1945 gründete R. mit seinem Sohn Heinrich Maria Ledig-Rowohlt (1908-1992) den Verlag neu, der seit 1950 seinen alleinigen Verlagssitz in Hamburg (seit 1960 Reinbek bei Hamburg) hat. Mit den rororo-Büchern und anderen Reihen popularisierte der Verlag das Taschenbuch in Deutschland.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Mayer, Reichshandbuch; Wer ist's ? 1955 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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