Olbricht, Friedrich

* 4.10.1888 Leisnig/Sachsen,
† 20.7.1944 Berlin,
Militär.

Dia-Serie Olbricht, Friedrich Im Ersten Weltkrieg war O. Generalstabsoffizier, blieb danach in der Reichswehr und war von 1926 bis 1931 in der Abteilung Fremde Heere des Reichswehrministeriums tätig. Er wurde 1935 Chef des Generalstabes des IV. Armeekorps in Dresden. O. nahm als Kommandeur der 24. Infanteriedivision am Krieg gegen Polen teil. Am 15.2.1940 wurde er zum Chef des Allgemeinen Heeresamtes im Oberkommando des Heeres (OKH) ernannt. Am 1.6. desselben Jahres wurde er zum General der Infanterie befördert. Bereits in den 1930er Jahren hatte er Kontakt zu Carl  Kontext zu: Goerdeler Carl FriedrichGoerdeler, dem ehemaligen Oberbürgermeister von Leipzig. O. wohnte damals in Dahlem, Wildpfad 24. Durch seine Verbindung zu Generaloberst Ludwig Beck (1880-1944) fand er zum Kreis gleichgesinnter oppositioneller Offiziere und Widerstandsgruppen. O. erarbeitete den "Entwurf Walküre", der das Attentat auf Hitler (1889-1945) politisch und militärisch vorbereitete und die Entwicklung danach begleiten sollte. Nach dem gescheiterten Attentat wurde O. noch in der Nacht vom 20. zum 21.7.1944 um 0.30 Uhr im Hof des Allgemeinen Heeresamtes in der Bendlerstraße (heute Stauffenbergstraße 11-14, Mitte) standrechtlich erschossen. Beigesetzt wurde er auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße 12-14 (Tempelhof-Schöneberg), kurz danach jedoch mit den anderen dort beigesetzten Mitgliedern der Bewegung des 20. Juli 1944 exhumiert und im Krematorium Wedding eingeäschert. Die Asche wurde an einem unmbekannten Ort verstreut. Ein Ehrengedenkstein erinnert am Beisetzungsort an O. Der Friedrich-Olbricht-Damm ist nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Herold, Wörterbuch, Opposition ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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